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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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9.2 Soziale Kontakte zu Deutschen<br />

Es stellt sich die Frage, wie häufig Migrant(inn)en nicht nur bei der Arbeit, sondern auch in der Freizeit Kontakte<br />

zur einheimischen Bevölkerung haben und wie stark die Kontaktfreudigkeit jeweils bei Frauen im Vergleich zu<br />

den Männern ausgeprägt ist.<br />

Zunächst wäre davon auszugehen, dass <strong>Selbständig</strong>e im Vergleich zu abhängig beschäftigten Migrant(inn)en<br />

wohl per se häufiger Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung haben, da dies ihre Geschäftstätigkeit oftmals<br />

erfordert. Andererseits ist durchaus denkbar, dass dies bei Arbeitnehmer/innen – zumal in einem größeren<br />

Unternehmen – unter Umständen sogar häufiger der Fall ist als in einem auf co-ethnische Kundschaft orientierten<br />

kleinen Migrantenbetrieb. Der Frage nach den Geschäfts- und Kundenkontakten wird in nachfolgendem<br />

Abschnitt nachgegangen. An dieser Stelle interessieren vorerst nicht die Arbeits- sondern die Freizeitkontakte<br />

mit Einheimischen. Die Befragten sollten einschätzen, wie häufig sie in der Freizeit Kontakt zu Deutschen haben.<br />

(Personen mit deutschem/ deutscher Partner/in wurden hier nicht in die Analyse aufgenommen.)<br />

Etwa rund zwei Drittel der selbständigen Frauen türkischer oder italienischer Herkunft haben in der Freizeit<br />

„täglich“ oder „mehrmals in der Woche“ Kontakt mit Deutschen (Abb. 9.2.1). Das ist, wie nachfolgend noch beschrieben,<br />

zwar eine deutlich höhere Frequenz als bei den Arbeitnehmerinnen dieser Gruppen, aber eine geringere<br />

als dies bei selbständigen Frauen aus Polen und Russland zu beobachten ist. Von den russischstämmigen<br />

Frauen pflegen im Privatleben rund drei Viertel (73%) und von denen polnischer Herkunft sogar vier Fünftel<br />

(79%) einen eher regelmäßigen Austausch mit Deutschen. Besonders bemerkenswert ist demgegenüber, dass<br />

sowohl rund ein Sechstel (17%) der türkischstämmigen als auch der italienischstämmigen (19%) Frauen in der<br />

Freizeit „eher gar keinen“ Kontakt mit Deutschen haben.<br />

Abb. 9.2.1 Freizeitkontakte von selbständigen migrant(inn)en mit Deutschen (ohne personen mit deutscher/m partner/in)<br />

Frauen<br />

Männer<br />

türkisch<br />

italienisch<br />

polnisch<br />

russisch<br />

türkisch<br />

italienisch<br />

polnisch<br />

russisch<br />

36<br />

40<br />

44<br />

48<br />

47<br />

49<br />

63<br />

65<br />

15<br />

in Prozent<br />

eher täglich mehrmals die Woche mehrmals im Monat eher gar nicht<br />

Quelle: Primärerhebung „<strong>Selbständig</strong>e Migrantinnen Nordrhein-Westfalen“; ifm Universität Mannheim.<br />

Im Geschlechtervergleich betrachtet halten die Unternehmerinnen türkischer Herkunft jedoch (entgegen manchen<br />

Erwartungen) häufiger Freizeitkontakte zu den Deutschen als ihre männlichen Landsleute. Unter den selbständigen<br />

türkischen Männern treffen in der Freizeit über ein Viertel (28%) eher nicht mit der einheimischen<br />

Bevölkerung zusammen. Bei den übrigen Herkunftsgruppen sind diesbezüglich die Geschlechterunterschiede<br />

eher gering.<br />

23<br />

14<br />

28<br />

18<br />

26<br />

21<br />

19<br />

16<br />

21<br />

11<br />

20<br />

14<br />

14<br />

15<br />

28<br />

9<br />

17<br />

19<br />

22<br />

14<br />

15<br />

5<br />

5<br />

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