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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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Bislang war jedoch kaum etwas über die unternehmerischen Potenziale, Ressourcen und Motive und noch<br />

weniger über die spezifischen Hemmnisse sowie Probleme von Gründerinnen und Unternehmerinnen mit<br />

Migrationshintergrund bekannt. Die Untersuchung soll Licht in dieses Dunkel bringen. Von besonderem<br />

Interesse war daher,<br />

wie die Chancen <strong>für</strong> Migrantinnen in Nordrhein-Westfalen stehen, ein eigenes Unternehmen zu gründen<br />

und sich auf dem Markt zu behaupten, d.h., auch, welche quantitative und qualitative Bedeutung die Gründungsaktivitäten<br />

von Migrantinnen haben,<br />

welche Faktoren den Schritt in die berufliche <strong>Selbständig</strong>keit befördern,<br />

welche Hürden und Hemmnisse dieser Entscheidung aus subjektiver Sicht der Gründerinnen und zudem<br />

mit Blick auf strukturelle Gegebenheiten entgegenstehen,<br />

in welchem Umfang die Gründerinnen vor diesem Hintergrund Beratung in Anspruch nehmen und woran<br />

es liegt, wenn sie sich gegenüber Unterstützung eher resistent verhalten sowie<br />

welche Implikationen die Gründung und Führung eines Unternehmens <strong>für</strong> die soziale und ökonomische<br />

Platzierung von Migrantinnen birgt – und welche Bedeutung berufliche <strong>Selbständig</strong>keit somit in integrationspolitischer<br />

Sicht hat.<br />

Diese Befunde bilden die Grundlage zur Ableitung von Handlungsempfehlungen. Letztlich soll das Gründungspotenzial<br />

von Zuwanderinnen und ihre Erfolgschancen durch geeignete Maßnahmen gestärkt und ihre<br />

betrieblichen Leistungspotenziale nachhaltig gesichert werden.<br />

Verwendete Daten und Methoden<br />

Für die empirischen Analysen wurden verschiedene Daten zusammengeführt und genutzt:<br />

Mikrozensusdaten (Aggregat- sowie Mikrodaten aus dem Scientific Use File)<br />

Daten der Gewerbeanzeigenstatistik<br />

Daten einer eigenen Erhebung unter insgesamt über 1.100 selbständigen Frauen und Männern<br />

türkischer, italienischer, polnischer, russischer und deutscher Herkunft.<br />

Es wurden sowohl deskriptive als auch multivariate Analysen durchgeführt.<br />

B. Ausgewählte zentrale Ergebnisse im Überblick<br />

Bislang führen selbständige Frauen mit Zuwanderungsgeschichte in der öffentlichen Wahrnehmung eher ein<br />

Schattendasein. Zu unrecht! Denn immer mehr Gründerinnen in Nordrhein-Westfalen sind ausländischer<br />

Herkunft, wodurch sich auch ihre wirtschaftliche und soziale Bedeutung erhöht. Unternehmerinnen mit<br />

Migrationshintergrund erfüllen nicht zuletzt am Arbeitsmarkt eine wichtige Funktion und verbessern durch<br />

ihr Engagement das Maß struktureller Integration. Dennoch zeichnet sich ab, dass die Gründungsneigungen<br />

und -potenziale von Migrantinnen noch zu wenig genutzt werden. Ihre unternehmerische Präsenz könnte<br />

verbessert werden, wenn es gelingt, die selbständigkeitsfördernden Ressourcen (darunter v.a. Bildung und<br />

Erfahrungswissen) zu stärken, die Hürden auf dem Weg in die berufliche <strong>Selbständig</strong>keit zu verringern sowie<br />

ihren Erfolg zu sichern.<br />

Die Studie beleuchtet exemplarisch und vergleichend die Situation von Frauen und Männern türkischer,<br />

italienischer, polnischer und russischer sowie deutscher Herkunft. Folgende Ergebnisse sind hervorzu-<br />

heben:

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