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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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Abb. 4.1.1: Zusammensetzung der weiblichen Bevölkerung mit migrationshintergrund in Nordrhein-Westfalen<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2007; eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim<br />

Wie schon aus den Angaben in Kapitel 1.2 indirekt ersichtlich, weisen die beiden osteuropäischen<br />

Herkunftsgruppen (und auch die der Spät/Aussiedler) höhere Frauenanteile unter der hier ansässigen<br />

Bevölkerung auf als die Türkisch- oder Italienischstämmigen. Unter den Letztgenannten liegt der Frauenanteil<br />

15%-Punkte unterhalb dem der polnischen Herkunftsgruppe, in der 56% weiblich sind. Konzentriert man sich<br />

auch im Folgenden auf die Frauen, ist festzuhalten, dass 48% der italienisch- und 41% der türkischstämmigen<br />

Frauen zur zweiten Generation zählen, unter den aus Polen oder Russland stammenden Frauen dagegen<br />

nur 13% bzw. 7%. Dies ist ein gewichtiger Unterschied, der sich – wie noch deutlich wird – auch in der<br />

Zusammensetzung der Gründerinnen und Unternehmerinnen aus diesen Herkunftsgruppen niederschlagen<br />

wird.<br />

4.2 Arbeitsmarktposition der untersuchten Herkunftsgruppen<br />

Von noch größerer Bedeutung <strong>für</strong> die hier verfolgten Untersuchungsziele ist die Platzierung auf dem<br />

Arbeitsmarkt. Und dies nicht nur, weil sie <strong>für</strong> Migrantinnen die gesellschaftliche Teilhabe regelt, sondern auch,<br />

weil die dadurch erzielte Arbeitserfahrung, das Einkommen und die Ersparnisse und teils der Wunsch nach<br />

sozialer Anerkennung zudem wesentlich die Triebkräfte bzw. die Ressourcen und Möglichkeiten <strong>für</strong> den Zugang<br />

zu einer unternehmerischen Tätigkeit bestimmen. D.h., über diese Chancen entscheidet zum einen bereits die<br />

Frage, ob sich eine Person überhaupt am Erwerbsleben beteiligt oder beteiligen kann, zum anderen, welche<br />

Position sie hierbei im Erwerbssystem einnimmt.<br />

Das Thema „Arbeitsmarkt und Integration“ ist in Nordrhein-Westfalen (v.a. im Vergleich zu anderen Ländern)<br />

bereits sehr gut dokumentiert und durch empirische Forschung durch das IT.NRW und andere <strong>Institut</strong>ionen<br />

und wissenschaftliche Arbeiten abgedeckt. 7 Aus diesem Grund soll hier ein kurzer Überblick mit teils ergänzenden<br />

Befunden genügen.<br />

In welchem Umfang beteiligen sich Migrantinnen am Erwerbsleben?<br />

Die Erwerbsposition von Migrantinnen im Speziellen muss zunächst im Spiegel der Entwicklung von<br />

Frauenerwerbstätigkeit insgesamt betrachtet werden: Seit langem verringern tradierte gesellschaftliche<br />

Rollenvorstellungen zur Arbeitsteilung in Familie und Beruf genauso wie die geschlechterspezifische<br />

Segregation am Arbeitsmarkt die Erwerbschancen von Frauen. Doch zumindest längerfristig betrachtet<br />

haben sich die Rollen und Lebensformen von Frauen und Männern etwas angenähert, wobei sich auch die<br />

Normen, faktischen Möglichkeiten und Handlungsweisen von Frauen hinsichtlich Erwerbstätigkeit einerseits<br />

und Mutterschaft andererseits veränderten. 8 Vor diesem Hintergrund und nicht zuletzt infolge zunehmender<br />

7 z.B. Özcan/ Seifert 2003; Seifert 2007a+b; Santel 2008 sowie Integrationsbericht NRW 2008.<br />

8 Sommerkorn/ Liebsch 2002.<br />

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