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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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190<br />

Abb. 14.6.2: Wunsch nach einem Berater / einer Beraterin mit Gründungserfahrung<br />

(Anteil der „Ja“- Antworten)<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

türkisch<br />

74<br />

italienisch<br />

44<br />

polnisch<br />

66<br />

russisch<br />

56 55<br />

deutsch<br />

türkisch<br />

74<br />

italienisch<br />

52<br />

polnisch<br />

Frauen Männer<br />

55<br />

russisch<br />

52<br />

deutsch<br />

Quelle: Primärerhebung „<strong>Selbständig</strong>e Migrantinnen Nordrhein-Westfalen“; ifm Universität Mannheim<br />

Die Tatsache, dass sich die Hälfte der Frauen russischer und deutscher Herkunft und zwei Drittel der polnischen<br />

Frauen, aber vor allem drei Viertel der Türkischstämmigen eine bzw. einen Berater/in wünscht, die/der<br />

selbst schon ein Unternehmen gegründet hat, ist ein klares Signal, dass Berater/innen die zuvor selbst „betroffen“<br />

waren ein größeres Vertrauen zukommt.<br />

Resümierend ist – bei aller gebotenen Vorsicht bzgl. „Wünschen“ – festzuhalten, dass ganz offensichtlich ein<br />

hoher Bedarf nach professionellen Beratungsangeboten besteht, der (abgesehen von den italienischstämmigen<br />

Frauen) augenscheinlich bei den Migrantinnen und Migranten tendenziell höher als bei den Einheimischen<br />

ausfällt.<br />

Zielgruppenorientierung: Die Bedeutung migranten- und frauenspezifischer Bedarfe<br />

Welche Formen des „Entgegenkommens“ sind den Gründerinnen bei einer Beratung wichtig? Hierbei können<br />

sowohl migrantenspezifische als auch frauenspezifische Besonderheiten in Betracht gezogen werden. Es sei<br />

nochmals daran erinnert, dass zuvor bzw. in Abschnitt 14.5 dieses Kapitels lediglich die Hindernisse durch<br />

den Mangel an migranten- oder frauenspezifischen Beratungsangeboten betrachtet wurden, wobei hierzu<br />

ausschließlich die Beratungsabstinenten befragt wurden. Demgegenüber geht es im Folgenden nicht um<br />

die „Vergangenheit“ sondern um die gegenwärtigen Bedarfe und Wünsche und dabei sowohl derjenigen, die<br />

Beratung in Anspruch genommen haben als auch derer, die sich davon fern gehalten haben. 237<br />

a) Migranten- bzw. herkunftsspezifische Beratung<br />

Eine migrantenspezifische Beratung wünscht sich über die Hälfte bzw. die Mehrheit (56%) der Gründerinnen<br />

türkischer Herkunft, aber auch etwa jede dritte (34%) italienischer Abstammung. Unter Frauen osteuropäischer<br />

Herkunft ist dies noch bei jeder vierten Gründerin der Fall (Abb. 14.6.3). Interessant ist hierbei aber auch,<br />

dass nur geringe Unterschiede zu den Männern bestehen, denn auch dort sind es wiederum die türkischen und<br />

italienischen Gründer, welche den höchsten Bedarf an spezieller Beratung <strong>für</strong> Migranten äußern.<br />

Eine auf Zuwanderer/innen bezogene Beratung impliziert noch nicht, dass die Beratung in der Herkunftssprache<br />

erfolgen muss. Deshalb wurden die Probanden auch danach gefragt, ob es <strong>für</strong> sie wichtig sei, dass die Beratung<br />

in ihrer Herkunftssprache erfolgt (Abb.14.6.4). Im Gegensatz zur oben diskutierten Frage zeigt sich hierbei<br />

ein etwas heterogeneres Bild, auch wenn man die Dringlichkeit des Wunsches nach „migrantenspezifischer<br />

Beratung“ und nach einer „Beratung in der Herkunftssprache“ vergleicht: So wünscht sich ein Großteil der<br />

Personen türkischer Herkunft eine Beratung in türkischer Sprache. Dies ist bei über der Hälfte der türkisch-<br />

237 Der Fragetext hierzu lautete. Angenommen, Sie wären nochmals in der gleichen Situation und würden Beratung benötigen.<br />

Was genau wäre Ihnen wichtig? Ich nenne Ihnen verschiedene Merkmale, und Sie sagen mir bitte, ob diese <strong>für</strong> Sie wichtig wären oder<br />

nicht. Mir wäre wichtig, dass.....<br />

49

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