Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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und Überbrückungsgeld) ausgelöste Boom an Gründungen aus der Arbeitslosigkeit niederschlagen. Allerdings
ist dies unter den Frauen nur bei den Deutschen zu beobachten, wo der Anteil dann mit 40% fast doppelt so
hoch wie im Gesamtbild liegt. In der Motivstruktur der Migrantinnen ändert diese Unterscheidung hingegen
wenig. Dies mag vor allem daran liegen, dass Migrantinnen – wie bereits dargestellt – in geringerem Umfang
auf Fördergelder Rückgriff nehmen. Dies ist bei Männern nicht so, d.h., hier steigen die Anteile der aus einer
prekären Situation gestarteten Gründungen in jüngerer Zeit an. In diesem Zeitraum betrachtet, erfolgt bei den
Türken und Polen jede zweite Gründung aus einer drohenden oder durchlaufenen Arbeitslosigkeit.
Welche Bedeutung hat der Arbeitsmarkt für die Gründungsneigung in einzelnen Herkunftsgruppen,
wenn man zudem die Wirkung unterschiedlicher Bildungsbeteiligung und deren Zusammenhang mit
den Arbeitsmarktschancen bedenkt? Um dies einzuschätzen haben wir wieder mittels einer logistischen
Regression geprüft, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Angehörigen einzelner Ethnien aus einer prekären
Arbeitsmarktposition heraus gründen und hierbei den beruflichen Bildungsabschluss sowie das Lebensalter
kontrolliert (Tab. 10.2.16).
Tab. 10.2.16 Determinanten für Gründungsmotiv „prekäre Arbeitsmarktposition“
Unabhängige Variablen Frauen Männer
Exp(B) Sig. Exp(B) Sig.
Herkunft (deutsch)
türkisch 1,8 * 1,9 **
italienisch 0,7 0,6
polnisch 1,5 1,7
russisch 1,3 1,4
Alter
Kein Abschluss
1,0 1,0
Berufsabschluss 0,8 0,4 ***
Studium 0,8 0,5 **
Konstante 0,4 0,3
Signifikante Effekte: *** bei p