Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...
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188<br />
Abb. 14.5.10: Anteil der <strong>Selbständig</strong>en ohne formale Gründungsberatung, die nur durch Familienangehörige oder Freunde und<br />
Bekannte beraten wurden<br />
(Anteil der „Ja“- Antworten)<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
türkisch<br />
25<br />
italienisch<br />
45<br />
polnisch<br />
29<br />
russisch<br />
61<br />
deutsch<br />
44<br />
türkisch<br />
30<br />
italienisch<br />
32<br />
polnisch<br />
Frauen Männer<br />
30<br />
russisch<br />
41 40<br />
Quelle: Primärerhebung „<strong>Selbständig</strong>e Migrantinnen Nordrhein-Westfalen“; ifm Universität Mannheim<br />
Auffällig ist, dass sich diesbezüglich insbesondere die Frauen aus Italien und Russland stark von den männlichen<br />
Pendants unterscheiden. Die Befragung liefert leider keine Möglichkeit, weiter zu differenzieren, ob die<br />
Beratung eher durch Familienangehörige oder aber durch den Freundes- oder Bekanntenkreis erfolgte und<br />
welchen Status die Informanten hatten.<br />
Diese Form der Beratung bzw. der Umfang ihrer Inanspruchnahme kann hier nicht tiefer untersucht werden.<br />
14.6 Wunsch nach professioneller und spezifischer Beratung<br />
Auf der Suche nach den entscheidenden Handlungsfeldern <strong>für</strong> die nach „vorne“ gerichteten politischen<br />
Interventionen sind die personen- und gruppenspezifischen Bedarfe der Gründer/innen von besonderer<br />
Bedeutung. Dies betrifft insbesondere die Gestaltung und Entwicklung einer an den Bedürfnissen aber auch<br />
an den fachlichen Erfordernissen ausgerichteten Information und Beratung. Ein großes Problem hierbei ist,<br />
dass viele der „objektiven“ und teils auch kaum personenbezogenen Bedarfe von den Betroffenen selbst gar<br />
nicht erkannt und sozusagen in einem adäquaten Wunschpaket an die Beratungsinstitutionen vermittelt werden<br />
können. Denn viele Schwierigkeiten und Hürden ergeben sich erst im Verlauf des Gründungsprozesses,<br />
weshalb von den Beratungsstellen auch vorausschauende Hilfestellung eingefordert wird. Gerade diesbezüglich,<br />
aber auch im Hinblick auf die Vermittlung von betriebswirtschaftlich, steuerlich und rechtlich relevanten<br />
Informationen bis hin zur optimalen Ausschöpfung von Fördermitteln, ist kompetente Beratung gefragt.<br />
Der Wunsch nach professioneller Beratung geht oftmals mit weiteren Bedürfnissen einher, die das Angebot<br />
ergänzen (oder unter Umständen auch konterkarieren)´können: Denn das komplexe Gründungs-Know-how<br />
kann möglicherweise nur dann gut vermittelt werden, wenn <strong>für</strong> die Beratungssuchenden und -gebenden eine<br />
<strong>für</strong> beide Seiten akzeptable Ebene gemeinsamer Kommunikation gefunden wird. In diesem Zusammenhang<br />
wird die Forderung nach einer zielgruppenspezifischen Beratung laut, sei es speziell <strong>für</strong> Migranten oder auch<br />
<strong>für</strong> Frauen.<br />
Der Wunsch nach professioneller und kompetenter Beratung<br />
Zunächst interessierte, ob unter den Befragten der Wunsch nach mehr professioneller Beratung bestand bzw.<br />
besteht. Diese Frage wurde sowohl beratenen als auch nicht-beratenen Personen gestellt. Der Fragetext <strong>für</strong><br />
beide Gruppen musste daher gegenseitig angepasst werden. 236<br />
236 <strong>Selbständig</strong>e ohne Beratungshintergrund wurden gefragt: „Wenn Sie noch einmal in der gleichen Situation wären, zu welchen Themen<br />
würden Sie sich beraten lassen?“, während <strong>Selbständig</strong>e mit Beratungshintergrund gefragt wurden: „Wenn Sie noch einmal in der<br />
gleichen Situation wären, zu welchen Themen hätten Sie sich mehr professionelle Beratung gewünscht?“<br />
deutsch