Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...
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Tab. 4.2.1: erwerbsquoten*) in Nordrhein-Westfalen und Deutschland nach nationaler Herkunft**) und Geschlecht<br />
Migrationsstatus<br />
erwerbsquoten* ) erwerbslosenquoten<br />
Nordrhein-Westfalen Deutschland Nordrhein-Westfalen Deutschland<br />
Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer Frauen Männer<br />
Deutsche ohne MH 65,1 79,3 68,9 80,9 7,9 8,4 9,8 9,8<br />
Deutsche mit MH 63,6 83,2 67,0 83,5 15,8 15,9 16,3 16,2<br />
Ausländer/innen 47,7 75,5 53,0 77,9 20,8 23,9 19,6 21,2<br />
Deutsche türkisch 51,9 81,5 58,6 81,1 25,0 15,2 22,0 16,8<br />
mit Herkunft: italienisch 66,7 75,0 75,0 92,3 (50,0) (33,3) 22,2 8,3<br />
polnisch 71,6 83,9 73,3 85,2 11,1 12,8 12,8 13,5<br />
russisch 64,4 81,4 69,0 80,5 17,0 19,3 19,6 21,4<br />
Ausländer/in türkisch 35,8 71,1 40,6 75,1 22,9 27,7 23,4 24,6<br />
italienisch 60,8 81,4 63,9 84,4 19,4 19,3 13,5 14,6<br />
polnisch 63,0 86,4 63,2 81,9 24,1 21,1 19,4 22,1<br />
russisch 36,4 72,0 52,0 75,0 33,3 38,9 38,5 38,9<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2005 (SUF); eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim<br />
*) Im Unterschied zu anderen Darstellungen hier nur in Bezug auf Bevölkerung im erwerbsfähigem Alter (vgl. Fußnote 13).<br />
**) Hier im Gegensatz zu den Darstellungen <strong>für</strong> 2007 einschließlich (Spät-)Aussiedler<br />
Werte in Klammern unsicher wg. geringer Fallzahlen.<br />
Wie stark und in welchem Verhältnis sind Migrantinnen von Arbeitslosigkeit betroffen?<br />
Die Erwerbsquote gibt zwar Auskunft darüber, ob Menschen im erwerbsfähigen Alter dem Arbeitsmarkt prinzipiell<br />
zur Verfügung stehen. Sie lässt aber offen, in welchem Umfang die Erwerbspersonen einer Beschäftigung nachgehen<br />
oder aber von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Bekanntlich sind Personen mit Zuwanderungsgeschichte<br />
deutlich häufiger durch Arbeitslosigkeit bedroht bzw. auch tatsächlich eher arbeitslos als Einheimische. Dies<br />
ist in Nordrhein-Westfalen insbesondere bei Ausländern der Fall. 18 Hier ist die Arbeitslosenquote seit Jahren<br />
mehr als doppelt so hoch wie die von Deutschen. 19 Die hohe Gefährdung kann bei einzelnen Herkunftsgruppen<br />
zuvorderst auf die geringeren Qualifikationen und zudem auf ihre höhere Präsenz in den von Globalisierung<br />
und Rationalisierung betroffenen produzierenden Branchen zurückgeführt werden. Allerdings ist dies, wie<br />
noch ausgeführt wird, eher charakteristisch <strong>für</strong> die Angehörigen der ehemaligen Anwerbeländer und kaum <strong>für</strong><br />
die neuen Zuwanderergruppen aus Osteuropa, wo teils andere Ursachen zugrunde liegen.<br />
Tabelle 4.2.1 zeigt die Erwerbslosigkeit in Differenzierung nach Herkunft und Geschlecht.<br />
Die Erwerbslosenquote 20 von ausländischen Frauen ist mit 21% fast dreimal so hoch wie die der deutschen Frauen<br />
(ohne Migrationshintergrund). Bei den Männern zeigt sich ein ähnliches Verhältnis. Die Erwerbslosenquote von<br />
„Eingebürgerten“ (+Aussiedler) liegt bei Frauen und Männern „in der Mitte“ von Deutschen und Ausländer/<br />
innen.<br />
Zwischen den Geschlechtern bestehen auf der hohen Aggregatebene kaum Unterschiede, sie werden erst<br />
mit Blick auf einzelne Herkunftsgruppen offenbar, halten sich jedoch in Grenzen, sieht man von den (teils auf<br />
niedrigen Fallzahlen beruhenden) Werten <strong>für</strong> die „Eingebürgerten“ ab. Besonders stark von Arbeitslosigkeit<br />
betroffen sind die Frauen aus Russland, Polen und der Türkei, wobei unter den ausländischen Frauen die<br />
Erwerbslosenquote bei Russinnen und Polinnen erstaunlicherweise höher als bei Türkinnen liegt.<br />
Hier deutet sich schon an, dass die Osteuropäerinnen in der Tendenz zwar eine stärkere Erwerbsorientierung<br />
als die Frauen türkischer Herkunft aufweisen, ihnen gleichzeitig aber in hohem Maße der Zugang zum<br />
Arbeitsmarkt erschwert ist.<br />
18 Zuwanderungsstatistik NRW sowie Sozialbericht und Integrationsbericht NRW 2008.<br />
19 Mertens (G.I.B.) 2007.<br />
20 Anteil der sofort verfügbaren Erwerbslosen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren an allen Erwerbspersonen.<br />
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