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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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Das Tätigkeitsprofil der Frauen aus der russischen Förderation ähnelt sehr dem der Polinnen. Sie sind zwar<br />

etwas häufiger im Handel engagiert, im Großen und Ganzen aber finden sich auch hier sehr viele <strong>Selbständig</strong>e,<br />

die kurative Dienstleistungen verrichten. Entsprechend stark ist der Anteil wissensintensiver Dienste, zu denen<br />

auch bei den Frauen russischer Herkunft vor allem die Ärztinnen und auch sonstige Heilberufe zählen. Eine<br />

Besonderheit ist noch darin zu sehen, dass diese Gruppe neben einer hohen Präsenz von Dolmetscherinnen<br />

stark durch musische bzw. künstlerische Berufe geprägt ist. Zudem spielen im Gegensatz zu anderen Gruppen<br />

auch technische bzw. Ingenieurdienstleistungen eine, wenn auch nicht besonders starke Rolle. In den nichtwissensintensiven<br />

Dienstleistungen finden sich die bekannten personenbezogenen Leistungen, darunter häufig<br />

Nagelstudios, Kosmetik, Änderungsschneidereinen. Die Unterschiede zu den Männern lassen sich in ähnlicher<br />

Weise wie bei den Pol(inn)en charakterisieren.<br />

Insgesamt ähnelt das Tätigkeitsmuster der Osteuropäerinnen stärker dem der deutschen selbständigen Frauen,<br />

da hier bspw. die Gastronomie im Vergleich zu den Frauen aus den Anwerbeländern eine untergeordnete Rolle<br />

spielt. Da<strong>für</strong> zeigen sich aber deutliche Zusammenhänge zwischen den Qualifikationen und der Orientierung<br />

auf eher wissensintensive Dienste. 25<br />

Abschließend ist noch darauf hinzuweisen, dass die wirtschaftsstrukturelle Zusammensetzung der<br />

Stichprobe natürlich auch durch die längerfristig überlebenden Betriebe beeinflusst wird, d.h., die bspw.<br />

in den Gewerbeanzeigen auftauchenden „Eintagsfliegen“ einen geringeren Niederschlag finden. Die<br />

Wirtschaftsstruktur in den Gewerbeanzeigen (auf deren Darstellung hier verzichtet wurde) weicht teilweise erheblich<br />

von der Stichprobe ab, da es sich hier zum einen eher um Gründungsabsichten handelt. Vor allem aber<br />

sind die Freien Berufe nicht gewerbeanzeigenpflichtig. Dadurch entgeht der amtlichen Statistik ein großer Teil<br />

der Gründungen, die in unserer Stichprobe unter die wissensintensiven Dienstleistungen fallen.<br />

25 Zur größer werdenden Branchenvielfalt bei Unternehmerinnen mit Zuwanderungsgeschichte vgl. auch Minister Laschet (2007) in:<br />

Erfolgreich arbeiten mit zwei Kulturen. Zuwanderinnen und ihre Unternehmen (MGFFI 2007).

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