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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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Ausbildungsbetriebsquoten im Vergleich der Herkunftsgruppen und nach Geschlecht<br />

Vor diesem Hintergrund interessiert, inwieweit sich die Ausbildungsbeteiligung der Betriebe von Migrant(inn)<br />

en untereinander sowie gegenüber den Betrieben von Deutschen unterscheidet – und vor allem, welche<br />

Diskrepanzen sich im Ausbildungsengagement von Frauen- und Männerbetrieben zeigen.<br />

Wir beginnen mit dem letzteren und konzentrieren uns zunächst auf die (auch ansonsten in der amtlichen<br />

Statistik verwendeten) Anteile der Ausbildungsbetriebe an allen Arbeitgeberbetrieben (Abb. 16.5.2; dunkle<br />

Säulen).<br />

In der Differenzierung nach dem Geschlecht der Unternehmer/innen mögen die Ergebnisse zunächst überraschen,<br />

da die von Frauen geführten Beschäftigungsbetriebe eine teilweise deutlich höhere Ausbildungsbeteiligung<br />

aufweisen als die Betriebe der Männer. Dies gilt zumindest <strong>für</strong> die Unternehmen der türkisch-,<br />

italienisch- und polnischstämmigen, nicht jedoch <strong>für</strong> die Betriebe der russischstämmigen und deutschen<br />

Frauen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Frauen wesentlich seltener als Männer sog. Arbeitgeberbetriebe<br />

bzw. Mehrpersonen-Unternehmen führen (vgl. Kapitel 16.2). Würde man daher bei der Berechnung der<br />

Ausbildungsbetriebsquote als Divisor alle Betriebe zugrunde legen, dann liegen nur noch die Frauen türkischer<br />

Herkunft vor den Männern (Abb. 16.5.2).<br />

Abb. 16.5.2: Ausbildungsbeteiligung nach Herkunft der unternehmensinhaber/innen<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

35<br />

türkisch<br />

20<br />

italienisch<br />

29<br />

polnisch<br />

32<br />

russisch<br />

20<br />

deutsch<br />

Ausbildungsbetriebsquoten NRW<br />

in Bezug auf Arbeitgeberbetriebe in Bezug auf Arbeitgeberbetriebe<br />

in Bezug auf alle Betriebe<br />

12<br />

türkisch<br />

18<br />

italienisch<br />

25<br />

polnisch<br />

Frauen Männer<br />

33<br />

russisch<br />

32<br />

deutsch<br />

17<br />

türkisch<br />

18<br />

italienisch<br />

26<br />

polnisch<br />

33<br />

russisch<br />

Insgesamt<br />

Quelle: Pooldaten der ifm-Erhebungen „<strong>Selbständig</strong>e Migrantinnen Nordrhein-Westfalen 2008“ und „Ethnische Ökonomie 2005“<br />

(NRW-Subfile); ifm Universität Mannheim<br />

Da in der öffentlichen Debatte aber eher die Ausbildungsbeteiligung in Relation zu den Beschäftigungsbetrieben<br />

interessiert, konzentrieren wir uns wieder hierauf: In unserem sample haben die Betriebe der Frauen türkischer<br />

und russischer Herkunft die höchste Ausbildungsbetriebsquoten. Hier bildet in etwa jeder dritte Betrieb (35%<br />

bzw. 32%) Azubis aus. Demgegenüber ist dies bei den italienischen und deutschen Frauen nur bei jedem fünften<br />

(je 20%) der Fall. Im Feld dazwischen liegen die Unternehmen der polnischstämmigen Frauen, die sich zu<br />

29% am Dualen Berufsbildungssystem beteiligen.<br />

Unter den Männerbetrieben ergibt sich eine andere Rangfolge, da hier die türkischstämmigen Unternehmer<br />

mit einer Ausbildungsbetriebsquote von 12% hinter den anderen Gruppen liegen und damit weit schlechter als<br />

die Frauen ihrer Ethnie abschneiden. Umgekehrt verhält es sich bei den Einheimischen. Unter den von deutschen<br />

Männern geführten Unternehmen ist die Ausbildungsbeteiligung mit 32% wesentlich höher als unter<br />

den Frauen.<br />

28<br />

deutsch<br />

219

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