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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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218<br />

Leider bot unsere zuletzt vorgenommene Befragung in Nordrhein-Westfalen keine Möglichkeit, neben der<br />

Ausbildungsbeteiligung zusätzlich die Ausbildungsberechtigung der Betriebe zu ermitteln, 282 wenngleich hier<br />

von einer hohen Fehlerquote auszugehen wäre, da Migranten oftmals die Frage ihrer Ausbildungseignung<br />

gar nicht einschätzen können. 283 Die Unternehmen wurden daher lediglich gefragt, ob sie Auszubildende haben<br />

(die in die Berufsschule gehen) und wenn ja, wie viele. Die Ausbildungsbeteiligung wird in vorliegender<br />

Untersuchung als sog. „Brutto-Ausbildungsbetriebsquote“ dargestellt, d.h., auf alle Beschäftigungsbetriebe<br />

(einschließlich der Nicht-Ausbildungsberechtigten) projiziert.<br />

Vorweg ist grundsätzlich anzumerken, dass die Ausbildungsbetriebsquote logischerweise stark positiv mit<br />

der Betriebsgröße (Beschäftigungszahl) korreliert 284 und die Ausbildungsbeteiligung von Migrantenbetrieben<br />

schon deswegen vergleichsweise niedrig ausfällt, da sie durchschnittlich weniger Beschäftigte als die „deutschen“<br />

Betriebe haben. Wie stark der Einfluss des Faktors „Betriebsgröße“ im Detail ist, wird nachfolgend geklärt.<br />

Im Vergleich mit den von Einheimischen geführten Unternehmen sollte er allerdings auch nicht überbewertet<br />

werden, weil die allermeisten Unternehmen (unabhängig von der Herkunft ihrer Inhaber) ohnehin zu<br />

den Kleinstbetrieben zählen. Dies wurde bereits anhand der durchschnittlichen Beschäftigtenzahl ersichtlich<br />

(Kapitel 16.2; Tab. 16.2.3) und kann auch anhand der Verteilung auf Betriebsgrößenklassen nachvollzogen werden:<br />

Zwei Drittel aller Arbeitgeberbetriebe haben weniger als 5 Beschäftigte und vier Fünftel weniger als 10<br />

Beschäftigte (Abb. 16.5.1).<br />

Abb. 16.5.1: Ausbildungsbeteiligung nach Betriebsgrößen (ohne Differenzierung nach ethnien)<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 Besch.<br />

2-4 Besch.<br />

5-9 B.<br />

Ausbildungsbetriebsquoten (ABQ) NRW<br />

in Bezug auf alle Betriebe<br />

10-19 B.<br />

20-49 B.<br />

50-249 B.<br />

KMU insges.<br />

Durchschnitt ABQ<br />

BA-Statistik<br />

ABQ Anteil Größenklasse an allen Betrieben<br />

Insgesamt<br />

IAB-Panel<br />

Quellen: Beschäftigtenstatistik der BA 2007/2008 (eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim)<br />

und IAB-Betriebspanel (MAGS Nordrhein-Westfalen 2007)<br />

Werden daneben die Ausbildungsbetriebsquoten (ABQ) in diesen Größenklassen betrachtet, wird schnell klar,<br />

dass die Ausbildungsbeteiligung der kleineren Betriebe auch den Durchschnittswert insgesamt bestimmt.<br />

Nach der Beschäftigtenstatistik der BA lag die Ausbildungsbetriebsquote zum Jahreswechsel 2007/2008 bei<br />

27% und nach den Angaben des IAB-Betriebspanels 2007 liegt diese bei knapp über 30%. 285<br />

282 Dies hätte ein komplexes Ermittlungsverfahren mit entsprechender Befragungszeit nach sich gezogen. Zur Ausbildungseignung der<br />

Betriebe bzw. Inhaber verschiedener ethnischer Herkunft in der Region Mannheim vgl. auch Leicht et al. 2009.<br />

283 Dies ist auch bei „deutschen“ Betrieben bereits ein Problem. Daher liegt bspw. auch der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe<br />

nach dem G.I.B. Trendreport <strong>für</strong> NRW (Mertens/ Beer 2007) höher als im IAB-Betriebspanel. Vgl. G.I.B.-Report, Fußnote auf S. 36.<br />

284 Siehe Abb. 16.5.1 sowie G.I.B. Trendreport NRW 2007; Berufsbildungsbericht 2009 oder Leicht et al. 2009.<br />

285 Die Bemessungsgrundlagen zur Errechnung der Ausbildungsbetriebsquoten unterscheiden sich hier leicht.

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