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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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206<br />

Tab. 16.1.1 Gründungen und sozialer Kontext der unternehmensübernahmen<br />

unternehmen übernommen von .....<br />

Originäre<br />

Gründungen<br />

Familie/<br />

Verwandtschaft<br />

Freunden/<br />

Bekannten<br />

in Prozent<br />

Landsleuten<br />

Personen dt.<br />

oder and.<br />

Herkunft<br />

Gesamt<br />

Frauen<br />

türkisch 65 4 6 18 7 100<br />

italienisch 64 8 3 18 7 100<br />

polnisch 75 0 0 3 22 100<br />

russisch 73 2 2 4 20 100<br />

deutsch<br />

männer<br />

76 17 2 0 5 100<br />

türkisch 72 3 2 15 7 100<br />

italienisch 65 14 1 16 5 100<br />

polnisch 81 1 0 2 16 100<br />

russisch 76 1 1 9 14 100<br />

deutsch 68 25 2 0 5 100<br />

Quelle: Primärerhebung „<strong>Selbständig</strong>e Migrantinnen Nordrhein-Westfalen“; ifm Universität Mannheim<br />

Die meisten Übernahmen finden sich bei den Unternehmerinnen türkischer oder italienischer Herkunft, was<br />

vor allem ein Effekt ihrer starken Präsenz im Handel und Gastgewerbe ist. Ein wesentlicher Unterschied zu den<br />

Übernahmen durch Polinnen oder Russinnen besteht darin, dass jeweils 18% der türkisch- und italienischstämmigen<br />

Frauen das Unternehmen von Landsleuten „eingekauft“ haben, während die Vorbesitzer der von den<br />

osteuropäischen Frauen übernommenen Unternehmen zu über 20% deutscher oder anderer Herkunft waren.<br />

Weitergaben innerhalb der Familie sind dagegen in allen Migrantinnengruppen eher selten, wenngleich (wie<br />

schon in Kapitel 8.2 festgestellt) der Anteil an Gründerinnen, deren Eltern selbständig waren, bei Türkinnen und<br />

Italienerinnen bei rund einem Viertel liegt. Da aber nur wenige Migrantenfamilien auf eine lange Aufenthaltszeit<br />

in Deutschland zurückblicken können ist auch die Chance der Unternehmensvererbung hierzulande gering.<br />

Logischerweise ist unter den deutschen Frauen der Anteil an Übernahmen aus dem Kreis der Familie höher.<br />

Das beschriebene Muster findet sich im übrigen in ähnlicher Weise bei den Männern, wobei hier originäre<br />

Gründungen eine geringfügig größere Bedeutung als bei den Frauen haben. Dies ist, wie nachfolgend deutlich<br />

wird, im Zusammenhang damit zu sehen, dass viele Frauen ihr Unternehmen von Anfang an mit dem<br />

Ehepartner teilen.<br />

Allein, mit dem Partner oder im Team?<br />

Wie sieht die personelle Zusammensetzung in der Unternehmensführung – und damit ein wichtiger Teil des<br />

„Innenlebens“ der Betriebe aus? Wie nicht anders zu erwarten wurden die Unternehmen (abgesehen von denjenigen<br />

der Italienerinnen) überwiegend alleine gegründet bzw. übernommen (Abb. 16.1.2). Dies gilt zumindest<br />

<strong>für</strong> die Frühphase der meisten Unternehmen. Fast zwei Drittel (63%) der türkischstämmigen Frauen und über<br />

vier Fünftel der polnisch- oder russischstämmigen Frauen (84% bzw. 81%) haben ihren Betrieb allein auf den<br />

Weg gebracht. Die Frauen aus Italien hingegen gründeten zu weniger als einem Drittel (30%) alleine. Fast 60%<br />

starteten zusammen mit ihrem Ehe- oder Lebenspartner. Diese Struktur weicht von der anderer Gruppen deutlich<br />

ab. Aber immerhin ist es auch unter den türkischen Frauen genau ein Drittel, welches das Unternehmen<br />

zusammen mit dem Ehemann zum Laufen brachte.<br />

Insgesamt gründen oder übernehmen Migrantinnen häufiger als deutsche Frauen mit ihrem Lebenspartner<br />

ein Unternehmen. Dies ist auch bei den Osteuropäerinnen der Fall. Demgegenüber liegt bei den meisten<br />

Gruppen der Anteil an Gründungen, bei denen eine andere Person als der Partner beteiligt war, deutlich unter<br />

der 10%-Marke.

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