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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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V. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen<br />

18. Zusammenfassung<br />

Dieses Kapitel bietet eine Zusammenfassung in zwei verschiedenen Stufen: Zunächst erfolgt (nach einem<br />

Rückblick auf die Untersuchungsziele) eine spiegelstrichartige Zusammenstellung der wichtigsten Ergebnisse.<br />

Anschließend werden ausgewählte Befunde nochmals im Kontext der übergeordneten förder- und integrationspolitischen<br />

Fragestellungen aufgegriffen. Dies berührt unter anderem die Stärke der Gründungsaktivitäten<br />

von Migrantinnen und die hier<strong>für</strong> verantwortlichen Triebkräfte sowie die Gründungsberatung und vor allem<br />

solche Faktoren, die mehr Licht in das Zusammenspiel zwischen beruflicher <strong>Selbständig</strong>keit und den Chancen<br />

einer strukturellen bzw. sozialen Integration bringen können. In dieser themenbezogenen Perspektive können<br />

natürlich nicht sämtliche <strong>für</strong> die „Ethnic Entrepreneurship-Forschung“ relevanten Aspekte wiederholt<br />

werden. Hinsichtlich der Beantwortung einzelner Forschungsfragen wird daher auf die jeweiligen Kapitel der<br />

Untersuchung verwiesen.<br />

A. Ausgangssituation, Ziele und Methoden der Untersuchung<br />

<strong>Selbständig</strong>keit und Integration<br />

Ein Viertel der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens besitzt eine „Zuwanderungsgeschichte“, weshalb das Land<br />

auch gleichzeitig eine hohe kulturelle Vielfalt aufweist, mit der entsprechend viele Chancen <strong>für</strong> Wirtschaft<br />

und Gesellschaft, aber auch Herausforderungen im Hinblick auf die soziale und ökonomische Integration<br />

dieser Menschen verbunden sind. Eines der Spannungsfelder, in welchem sich Chancen und Herausforderungen<br />

begegnen, ist das der beruflichen <strong>Selbständig</strong>keit.<br />

Die Gründung eines eigenen Unternehmens bietet einerseits die Möglichkeit, ökonomische Eigenständigkeit<br />

und sozialen Aufstieg zu erlangen, was die Option auf eine gleichberechtigte Teilhabe an den <strong>Institut</strong>ionen<br />

der Mehrheitsgesellschaft und am Arbeitsmarkt prinzipiell erhöht. Immerhin entwickeln Zugewanderte ein<br />

im Vergleich zu Einheimischen höheres Maß an Gründungsaktivitäten. Andererseits ist die strukturelle Integration<br />

von unternehmerisch ambitionierten Migrantinnen und Migranten überdurchschnittlich häufig durch<br />

das Scheitern am Markt bedroht. Daher liegt ihre – am Bestand gemessene – <strong>Selbständig</strong>enquote derzeit<br />

noch unter der von „Einheimischen“. Bei manchen Gruppen sogar beträchtlich.<br />

Dies weist darauf hin, dass sowohl die Förderung von Gründungen als auch die Sicherung der Nachhaltigkeit<br />

eine Frage von Unterstützung und Beratung ist. Hierauf gerichtete Hilfestellungen sind daher auch ein Bestandteil<br />

von Integrationsmaßnahmen.<br />

<strong>Selbständig</strong>keit von Frauen mit Migrationshintergrund<br />

Diskrepanzen im Zugang zur beruflichen <strong>Selbständig</strong>keit zeigen sich nicht nur in Bezug auf die ethnische<br />

Herkunft, sondern genauso in Bezug auf das Geschlecht. Eine Kombination aus Rollenzuschreibung,<br />

Ressourcendefiziten und institutionellen Hürden trägt dazu bei, dass Frauen seit jeher weit seltener als<br />

Männer ein Unternehmen gründen und führen. Mit Blick auf Migrantinnen ist davon auszugehen, dass sich<br />

hier herkunfts- und geschlechtsspezifische Ungleichheiten überlagern. Rund zwei Millionen Frauen und damit<br />

22 Prozent der weiblichen Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen haben eine Zuwanderungsgeschichte.<br />

Dieser Anteil ist weit höher als in der Bundesrepublik insgesamt. Die gegenüber den Männern ungleichen<br />

Strukturen legen nahe, dass hier nicht nur ein großes unausgeschöpftes Potenzial an Erwerbspersonen, sondern<br />

auch an solchen Frauen ruht, die den Schritt in die berufliche <strong>Selbständig</strong>keit erwägen oder auch tatsächlich<br />

wagen könnten.<br />

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