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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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Abb. 10.1.2 Übergänge (inflow) in <strong>Selbständig</strong>keit 2004 -2005 und erwerbsposition vor Gründung<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

ehem.Anwerbe<br />

43<br />

14<br />

osteurop.<br />

19<br />

23<br />

19 18<br />

Migrant.ges.<br />

deutsch<br />

20<br />

9<br />

in Prozent<br />

Gründung ...<br />

aus Erwerbslosigkeit aus sonstiger Nichterwerbstätigkeit<br />

ehem.Anwerbe<br />

10<br />

36<br />

osteurop.<br />

29<br />

14<br />

Migrant.ges.<br />

Frauen Männer<br />

18<br />

24<br />

deutsch<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2005 (SUF); eigene Berechnungen ifm Universität Mannheim<br />

In dieser Sicht (und in diesem Zeitraum) liegen die Anteile an Gründungen aus der Nichterwerbstätigkeit<br />

insgesamt wesentlich höher, wobei aber auch im Mikrozensus die Gründungen aus der „sonstigen“<br />

Nichterwerbstätigkeit überwiegen (Abb. 10.1.2). Insgesamt betrachtet erfolgte bei den Frauen aus den ehemaligen<br />

Anwerbeländern zwar mehr als jede zweite Gründung aus einer Position der Inaktivität, doch waren hierunter<br />

nur 14% zuvor „erwerbslos“ (hierunter fallen nicht nur die offiziell als arbeitslos Gemeldeten). Insgesamt<br />

kommt von den Frauen aus den ehemaligen Anwerbeländern ein höherer Prozentsatz als unter den osteuropäischen<br />

Frauen aus der Nichterwerbstätigkeit, letztere jedoch etwas häufiger aus der Erwerbslosigkeit.<br />

Dies mag daran liegen, dass die türkischstämmigen Frauen (welche diese Gruppe dominieren) zu einem überdurchschnittlich<br />

hohen Anteil zuvor als Hausfrauen tätig waren oder auch direkt von der Ausbildung auf den<br />

Arbeitsmarkt kamen.<br />

Etwas deutlicher als anhand der eigenen Erhebung kommt durch den Mikrozens zur Geltung, dass Migrantinnen<br />

häufiger aus der Nichterwerbstätigkeit – und hierbei auch aus der Arbeitslosigkeit – gründen als die deutschen<br />

Frauen. Dies ist bei beiden Geschlechtern der Fall.<br />

10.2 Gründungsmotive<br />

Von der Ausgangsposition <strong>für</strong> den Schritt in die <strong>Selbständig</strong>keit zu unterscheiden sind subjektiv empfundene<br />

Gründungsmotive, die unter Umständen – vor allem in der Erinnerung der Befragten – die Wirkung der<br />

situationsbedingten „Auslöser-Faktoren“ überschatten können. So ist es bspw. durchaus möglich, dass eine<br />

Gründerin zwar aus der Arbeitslosigkeit startet, aber die persönlich empfundenen Motive <strong>für</strong> den Schritt in die<br />

<strong>Selbständig</strong>keit viel eher der Wunsch nach Autonomie und Selbstverwirklichung sind.<br />

Die Beweggründe <strong>für</strong> die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit werden unter anderem danach unterschieden,<br />

ob die Gründer/innen bei ihrer Entscheidung eher von positiven Anreizen oder von Unfreiwilligkeit bzw. Zwängen<br />

geleitet wurden. So lassen sich, auch in qualitativer Sicht, zwei Extreme von Motivlagen bzw. Eintrittslogiken<br />

erkennen, nach welchen der Schritt in die berufliche <strong>Selbständig</strong>keit entweder als Selbstverwirklichung (pull)<br />

oder als Ökonomie der Not (push) zu deuten ist. 120 <strong>Selbständig</strong>keit als ein Pfad zur Selbstverwirklichung impliziert,<br />

dass der Wunsch nach Autonomie, Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit überwiegt. Hierzu können<br />

auch kulturelle Werthaltungen beitragen. Im Gegensatz dazu impliziert die These von der Ökonomie der<br />

Not, dass die Gründe <strong>für</strong> die Entscheidung zur <strong>Selbständig</strong>keit viel eher als eine Reaktion auf Arbeitslosigkeit<br />

120 Vgl. vor allem Bögenhold 1987 sowie Bögenhold/ Staber 1994.<br />

14<br />

12<br />

117

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