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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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Im Jahr 2006 entstanden erste STARTERCENTER NRW, bis Ende des Jahres 2008 waren es etwa 73 in<br />

Nordrhein-Westfalen. Meist wurden bestehende Kapazitäten bei den kooperierenden Organisationen zusammengeführt,<br />

weitergebildet und zertifiziert. Das STARTERCENTER NRW ist als „one stop shop“ der zentrale<br />

Zugang <strong>für</strong> alle gründungsinteressierten Gruppierungen, d.h., sowohl <strong>für</strong> Gründungen aus der Arbeitslosigkeit,<br />

technologieorientierte Gründungen, sowie Gründungen durch Frauen und Migranten sowie Migrantinnen.<br />

Die Professionalisierung der Gründungsberatung ersetzt dennoch nicht die zielgruppenorientierte Ansprache.<br />

Derzeit kristallisiert sich demzufolge heraus, dass sich lokal bedarfsgerechte Profile der STARTERCENTER<br />

NRW durch entsprechende Mitarbeiter einerseits etablieren, andererseits die zielgruppenorientierte Ansprache<br />

durch Einsatz besonderer Vorbilder gelingt, z.B. die Mitarbeit erfolgreicher Gründerinnen mit<br />

Migrationshintergrund.<br />

Modellhaft entwickeln sich derzeit „Stadtteilansätze“, in denen sich zielgruppenorientierte Beratungsstellen<br />

in Absprache mit den STARTERCENTERn NRW etablieren. Vorhandene Kompetenzen können so durch lokal<br />

orientierte Zusatzkompetenzen ergänzt werden, die z.B. in einer Anfangsphase beim STARTERCENTER NRW<br />

angesiedelt und von diesem finanziell unterstützt werden.<br />

Da die Angebote der STARTERCENTER in Nordrhein-Westfalen noch im Aufbau sind, konnte und sollte auch<br />

nicht in Erfahrung gebracht werden, in welchem Maße sie durch welche Gründer/innen aufgesucht werden.<br />

Das Gros der Befragten hatte vor der Neugestaltung der Beratungslandschaft gegründet, weshalb in dieser<br />

Untersuchung das Feld „öffentlicher Beratung“ mehrere Einzelinstitutionen umfasst, die sich aber letztlich<br />

mit den STARTERCENTERN heutiger Prägung tendenziell decken (siehe im Folgenden). Prinzipiell können sich<br />

Gründer/innen „Beratung“ bei vielen Adressen und dabei in vielerlei Formen einholen. Hier wird daher zunächst<br />

auf die unterschiedlichen Quellen eingegangen, wobei wir uns anschließend hauptsächlich auf die öffentlichen<br />

Beratungsangebote und deren Inanspruchnahme konzentrieren.<br />

Eine bislang in Forschung und Literatur strittige Frage ist, in welchem Umfang Gründer/innen mit<br />

Zuwanderungsgeschichte Beratungsangebote in Anspruch nehmen und wie sie sich diesbezüglich von Frauen<br />

und Männer deutscher Herkunft unterscheiden. Die Beurteilung des Informationsverhaltens von Migrant(inn)<br />

en ist u.a. wesentlich davon abhängig, welche Form der Beratung bzw. welche Beratungsquellen hier bewertet<br />

bzw. zugrunde gelegt werden. Nicht jede Beratung hat den gleichen Stellenwert. Sie kann von formeller und<br />

professioneller Natur sein oder auch informell über die Familie und über Bekannte erfolgen.<br />

Welche Beratungsformen wählen die in Nordrhein-Westfalen gründenden Migrantinnen?<br />

In den hier in Tab. 14.3.1 dargestellten Ergebnissen und Anteilswerten sind nur Personen einbezogen, die in<br />

irgendeiner Form Beratung in Anspruch genommen haben. 225 Von den meisten wurde nicht nur eine einzige<br />

<strong>Institut</strong>ion zu Rate gezogen. Etwa die Hälfte (52%) der Beratenen holten sich bei mindestens zwei <strong>Institut</strong>ionen<br />

Beistand. Die Mehrzahl griff dabei unter anderem auf professionelle Beratung im nicht-öffentlichen Bereich<br />

zurück. So nahm rund die Hälfte aller Migrantinnen (mit Beratung) die Hilfe einer Unternehmens-, Steuer- oder<br />

Rechtsberatung in Anspruch. Hierbei liegen die Anteile von Frauen aus Italien (62%) und Russland (58%) deutlich<br />

höher als die türkischer oder deutscher Herkunft (beide 45%).<br />

Eine Beratung innerhalb des deutschen Verbandwesens, wie bspw. durch Unternehmer- und Fachverbände,<br />

wird hingegen von „einheimischen“ Frauen (27%) etwas öfter wahrgenommen als von Frauen mit<br />

Migrationshintergrund (15%; t=2,051; p=0,076). Keine nennenswerte Unterschiede ergeben sich (sieht man<br />

von den Frauen aus Polen und den Männern aus Russland ab) in Bezug auf die Beratung durch ein Kreditinstitut,<br />

weder in Bezug auf Unterschiede zwischen Migrantinnen und Deutschen noch zwischen Frauen und Männern<br />

generell. Beratungsstellen speziell <strong>für</strong> Frauen finden hingegen nur geringen Zuspruch, sei es weil diese Form<br />

der Beratung nicht gewünscht wird oder auch aus einer Unkenntnis über die Existenz dieser Beratungsstellen<br />

(siehe hierzu weiter unten).<br />

225 Ergebnisse, welche die Gesamtheit der Unternehmer/innen in Betracht ziehen finden sich im Tabellenanhang.

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