Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

210
der Fall. Die Frauen aus der Türkei und Italien haben geringere Anteile an Soloselbständigen bzw. vice versa
die höchsten Anteile an Mehrpersonen-Unternehmen. Demgegenüber arbeiten die Frauen aus Osteuropa weit
häufiger alleine. Hier hat nur ein Drittel der Unternehmen auch Beschäftigte, wobei hier kaum Differenzen zum
Anteil bei den Unternehmen deutscher Frauen bestehen. Betrachtet man die Wirtschaftszweige, in denen die
osteuropäischen Frauen tätig sind (darunter viele therapeutische und auch künstlerische Berufe; vgl. Kap. 7.2),
dann wird leicht verständlich, dass dies kaum Bereiche sind, in denen Selbständige zusätzliche Mitarbeiter
beschäftigen.
Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen tendenziell ähnliche Strukturen wie im Mikrozensus, nur auf einem
hinsichtlich des Anteils Soloselbständiger dann zumeist niedrigerem Niveau. Wir gehen davon aus, dass unsere
Erhebung mehr wirtschaftsaktive bzw. weniger inaktive Unternehmen erfasst (s.o.). Daher fällt der Anteil
an Mehrpersonen-Unternehmen eher etwas höher aus. 261 Insgesamt ist zu resümieren, dass grob betrachtet
lediglich etwas mehr als die Hälfte der von Frauen geführten Unternehmen zusätzliche Beschäftigte haben.
Tabelle 16.2.2: Soloselbständigkeit und mehrpersonen-unternehmen (Verteilung)
Mikrozensus:
BRD
Anteil
Soloselb.
Mikrozensus::
Nordrhein-Westfalen 1)
Solo-
selbständige
Mehrpersonen-
Unternehmen
ifm-Erhebungen Nordrhein-Westfalen (Pool)
Solo-
selbständige 2)
Mehrpersonen-
Unternehmen
Befragte absolut
∑ 1.541
Frauen % % % % % Anzahl
türkisch 51 45 55 54 46 159
italienisch 59 (30) 70 38 62 146
polnisch 69 70 30 56 44 95
russisch 66 (69) 31 43 57 154
deutsch 64 60 40 49 51 148
männer
türkisch 48 54 46 47 53 236
italienisch 46 54 46 34 66 224
polnisch 72 61 39 52 48 92
russisch 59 (50) 50 34 66 145
deutsch 51 47 53 40 60 142
Quelle: Statistisches Bundesamt (scientific use file 2005); Berechnungen ifm Universität Mannheimund Pooldaten der ifm-Erhebungen
„Selbständige Migrantinnen Nordrhein-Westfalen 2008“ und „Ethnische Ökonomie 2005“ (Nordrhein-Westfalen-Subfile);
ifm Universität Mannheim
1) Zahlen in Klammern und kursiv: n