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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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150<br />

Eine Finanzierung durch staatliche Fördermittel seitens der KfW oder ähnlichen <strong>Institut</strong>ionen wird von den<br />

Gründer/innen italienischer Abstammung etwas seltener in Anspruch genommen, etwas häufiger hingegen<br />

(auch bei den Männern) von den aus Osteuropa zugewanderten Personen aus Polen und der ehemaligen<br />

Sowjetunion. Möglicherweise haben die Osteuropäer, und darunter auch viele Aussiedler/innen, mehr<br />

Erfahrung im Umgang mit Behörden und Förderanträgen, was noch an anderer Stelle ersichtlich wird.<br />

Geringere Unterschiede zeigen sich bezüglich der Inanspruchnahme von Krediten und Darlehen von einer Bank<br />

oder Sparkasse. Zumindest bei den Frauen: Etwa jede Dritte – egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund<br />

– finanzierte ihr Gründungsvorhaben unter anderem mit Hilfe eines Bankkredits. Bei den Italienerinnen – und<br />

insofern wiederum bei den dort häufig anzutreffenden Partnergründungen – liegt dieser Anteil mit 52% etwas<br />

höher.<br />

In der Gesamtschau ist festzuhalten, dass Frauen tendenziell häufiger als Männer bei der Gründungsfinanzierung<br />

(auch) auf die Familie bzw. auf Verwandte zurückgreifen, wobei dies allerdings nicht häufiger als bei Frauen<br />

deutscher Herkunft der Fall ist. Darüber hinaus hat sich (mit Ausnahme der Italienerinnen ziemlich unabhängig<br />

von der ethnischen Herkunft) fast jede dritte Frau einen Bankkredit besorgt.<br />

Bei allem muss jedoch berücksichtigt werden, dass nicht nur diejenigen als Maßstab genommen werden können,<br />

die tatsächlich einen Kredit bekommen haben.<br />

Welchen Kreditzugang haben Migrantinnen und Migranten und wovon hängt er ab?<br />

Dies bedeutet, dass auch die Kreditzugangsmöglichkeiten einer genaueren Betrachtung unterzogen werden<br />

müssen. Wie aus Abb. 12.1.4 hervorgeht, wurde vielen ein Kredit von der Bank oder Sparkasse verwehrt. Im<br />

Vergleich der Herkunftsgruppen lässt sich feststellen, dass die Unterschiede im Zugang zu einem Kredit, sofern<br />

beantragt, beträchtlich sind:<br />

Sowohl migrantinnen als auch migranten sind deutlich häufiger mit der Ablehnung einer Kreditanfrage<br />

konfrontiert als Gründer/innen deutscher Herkunft. Mit am stärksten betroffen hiervon sind Frauen aus<br />

Polen und der russischen Förderation, von denen rund die Hälfte (53% und 45%) den benötigten Kredit nicht<br />

bekam. Unter den Frauen türkischer Herkunft erhielten 42% eine Absage. Bei Italienerinnen, die jedoch vielfach<br />

mit ihrem Ehepartner zusammen gründen, liegt dieser Anteil mit 20% etwa auf der gleichen Höhe wie bei<br />

deutschen Gründerinnen.<br />

Abb. 12.1.4: Anteil abgelehnter Bankkredite<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

türkisch<br />

42<br />

italieniscch<br />

20<br />

polnisch<br />

53<br />

russisch<br />

45<br />

deutsch<br />

in Prozent<br />

21<br />

türkisch<br />

54<br />

italieniscch<br />

33<br />

polnisch<br />

Frauen Männer<br />

48<br />

russisch<br />

Quelle: Primärerhebung „<strong>Selbständig</strong>e Migrantinnen Nordrhein-Westfalen“; ifm Universität Mannheim<br />

57<br />

deutsch<br />

35

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