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Selbständig integriert? - Institut für Mittelstandsforschung ...

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die Migrantinnen und Migranten aus Polen und Russland unter einem Aggregat, bestehend aus „Osteuropäern“<br />

(ohne Ex-Jugoslawien), subsumiert werden.<br />

Die logistischen Regressionen geben – jeweils in Bezug auf die Herkunftsgruppen – Auskunft darüber, welche<br />

Einflussfaktoren (unabhängige Variablen) die Wahrscheinlichkeit der Ausübung einer selbständigen versus einer<br />

abhängigen Beschäftigung (abhängige Variable) bei Frauen und Männern der einzelnen Herkunftsgruppen<br />

erhöhen oder verringern.<br />

15.1 einfluss von migrationserfahrung und staatsbürgerlichem Status<br />

Zwei Annahmen – und vielleicht auch Hoffnungen – prägen einen Teil der öffentlichen Debatte um<br />

Migrantenselbständigkeit: Zum einen wird gemutmaßt, die Zweite Generation könne sich als ein unternehmerisch<br />

aktiver Hoffnungsträger erweisen, indem sich die Jüngeren durch ihr (zumindest gegenüber der ersten<br />

Generation) höheres Bildungsniveau vermehrt <strong>für</strong> eine berufliche <strong>Selbständig</strong>keit entscheiden. Das noch geringe<br />

absolute Volumen an <strong>Selbständig</strong>en der zweiten Generation (vgl. Kapitel 7.1) lässt ja dennoch prinzipiell<br />

die Vermutung zu, dass sich die hierzulande Aufgewachsenen unter gleichen Bedingungen (z.B. auch in Bezug<br />

auf das Alter) genauso häufig oder gar öfter als die Zuwanderergeneration selbständig machen. Zum anderen<br />

wird vielfach davon ausgegangen, dass eine Einbürgerung bzw. der Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft<br />

eine Gründung oder unternehmerische Betätigung beflügelt. Zumindest wird diese These bisher durch die gegenüber<br />

Ausländern höhere <strong>Selbständig</strong>enquote unter den Eingebürgerten türkischer Herkunft (Kapitel 5.3)<br />

und durch den überproportionalen Anteil von „deutschen Türken“ unter den <strong>Selbständig</strong>en (Kapitel 7.1) gestützt.<br />

Aber auch hier stellt sich die Frage, inwieweit dies unter gleichen Bedingungen (z.B. gleiches Alter und<br />

gleiche Bildung) nicht auch <strong>für</strong> die Ausländer/innen zutrifft, d.h., dies also folglich gar kein Effekt der deutschen<br />

Staatsangehörigkeit ist.<br />

Beide Fragekomplexe wurden in einem Zweistufenmodell untersucht (Tab. 15.1 bis 15.3). Im ersten Schritt<br />

wurden (ausschließlich) zwei Variablen in das Regressionsmodell aufgenommen, die Angaben darüber enthalten,<br />

ob a) die Befragten in Deutschland geboren wurden und b), ob es sich bei um Eingebürgerte oder um<br />

Ausländer/innen handelt. Im zweiten Schritt wurden weitere Determinanten in die Modelle aufgenommen, um<br />

zu prüfen, inwieweit die im ersten Schritt festgestellten Einflüsse unter Kontrolle weiterer Variablen Stand halten<br />

bzw. unter Umständen sogar höheren Erklärungswert besitzen.<br />

In allen Herkunftsgruppen bzw. Modellen zeigt sich im ersten Analyseschritt (d.h., ohne Kontrolle weiterer<br />

Variablen), dass die Tatsache, ob eine Frau zugewandert ist oder nicht, keinen signifikanten Einfluss auf ihre<br />

<strong>Selbständig</strong>keitsneigung nimmt. Bei Männern ist dies im Prinzip ähnlich; mit Ausnahme der Italiener, bei denen<br />

sich ein signifikanter Effekt beobachten lässt (p

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