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KLINISCHE PSYCHOLOGIE

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5) Verhaltensebene<br />

Selbstverletzungen bei 70-80% der Patienten (Schnittverletzungen,<br />

Brandverletzungen mit Zigaretten oder Bügeleisen; Head-banging etc.),<br />

wobei diese meist nicht als schmerzhaft, sondern als entspannend und<br />

beruhigend, in manchen Fällen sogar als euphorisierend (Kick) erlebt<br />

werden.<br />

Hochrisikoverhalten zur Regulation der Ohnmachtsgefühle (z.B.<br />

gefährliches Balancieren auf Brücken etc.)<br />

Impulsivität (z.B. im Geldausgeben oder sexuellen Kontakten)<br />

Zentrale Hypoxie (Sauerstoffreduktion im Gehirn)<br />

Störungen des Ess- und Trinkverhaltens<br />

8.2.3. Epidemiologie und Komorbiditäten<br />

Epidemiologie:<br />

Die Lebenszeitprävalenz liegt zwischen 1 und 2 % (s.o.)<br />

60-70% der Erkrankten sind Frauen; diese sind demnach deutlich häufiger<br />

betroffen als Männer!<br />

Ca. 80% der Erkrankten befinden sich in Behandlung<br />

Nur rund 1/3 der Betroffenen lebt in fester Beziehung oder ist verheiratet.<br />

Nur rund 1/3 steht im Berufsleben.<br />

Verlauf:<br />

Alter bei Erstmanifestation: bimodale Verteilung<br />

Bereits im Alter von 14 Jahren Verhaltensauffälligkeiten (Essstörungen,<br />

Suizidversuche, affektive Störungen, selbstverletzendes Verhalten)<br />

Im Alter von 24 Jahren Ausbruch der Störung<br />

Suizidrate: 7-10%<br />

Therapie-Abbruchquote: 75%!!<br />

Komorbiditäten:<br />

Komorbide Achse-I-Störungen:<br />

Depressive Störungen: Lebenszeitprävalenz ca. 98%<br />

Angststörungen: Lebenszeitprävalenz ca. 90%<br />

Schlafstörungen: 50%<br />

Substanzmissbrauch: Frauen: 40%; Männer: 60%<br />

Essstörungen: Frauen: 60%<br />

Psychotische Störungen: 1%<br />

Komorbide Persönlichkeitsstörungen:<br />

Dependente: 50%<br />

Ängstlich-vermeidende: 40%<br />

Paranoide: 40% (v.a. bei Männern)<br />

Antisoziale: 25%<br />

Histrionische: 15%<br />

8.2.4. Praktische Hinweise zu Diagnostik und Therapie<br />

Stufenplan der klinischen Diagnostik:<br />

Leitsymptom (!): Häufig einschießende, äußerst unangenehme Spannung<br />

ohne differenzierte emotionale Qualität!<br />

Überprüfung der DSM-IV-Kriterien<br />

Evtl. unter Zuhilfenahme des IPDE („International Personality Disorder<br />

Eximination“) => strukturiertes Experteninterview zur allgemeinen<br />

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