KLINISCHE PSYCHOLOGIE
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Zwei Lernschritte bzw. Faktoren sind entscheidend:<br />
1) In einem ersten Schritt wird durch klassische Konditionierung Angst als<br />
Reaktion auf einen Reiz gelernt Innere Schmerz- Furchtreaktion<br />
2) Im zweiten Schritt wird die Angst durch operante Konditionierung zum<br />
Antrieb für das Erlenen von Vermeidungsverhalten, sofern letzteres durch<br />
die Reduktion der Angst negativ verstärkt wird Offene<br />
Vermeidungsreaktion<br />
Angst lässt sich vor diesem Hintergrund aus 2 Perspektiven betrachten:<br />
a) als emotionale Reaktion, die gelernt wird wie jede andere Reaktion<br />
b) als Stimulus bzw. Antrieb für Vermeidungsverhalten<br />
Drei-Ebenen-Modell: Psychische Störungen sind multidimensional; sie äußern sich<br />
auf 3 Ebenen:<br />
1) Verhaltensebene<br />
2) Physiologisch-humorale Ebene<br />
3) Subjektiv-kognitive Ebene<br />
Bewertung des behavioristischen Paradigmas:<br />
Noch ist es nicht gelungen, psychische Störungen auf spezifische Lernprozesse<br />
zurückzuführen.<br />
2.2.2. Interventionsmaßnahmen (Verhaltenstherapie)<br />
Die Verhaltenstherapie entstand in den 50er Jahren; sie verwendet Lernmethoden<br />
(klassisches und operantes Konditionieren sowie Modelllernen), um abnormes<br />
Verhalten, Denken und Fühlen zu verändern.<br />
Bekannte Interventionsmaßnahmen sind:<br />
Gegenkonditionierung: Löschung einer Reaktion A + Konditionierung einer<br />
neuen Reaktion B, indem unangenehme Reize an positive gekoppelt werden.<br />
Systematische Desensibilisierung (nach Wolpe): Aufstellen einer<br />
Angsthierarchie; Kopplung der angstbesetzten Reize an Entspannungsübungen<br />
=> der Patient stellt sich, während er entspannt ist, die Reihe der<br />
angstauslösenden Situationen vor<br />
Aversives Konditionieren: Konditionierung von Angstreaktionen zur<br />
Blockierung unerwünschter Verhaltensweisen (Vgl. Clock-Work-Orange); z.B.<br />
bei Drogensucht; wird heute jedoch aus ethischen Gründen kaum noch<br />
angewendet<br />
Flooding / Implosionstherapie: Intensive Darbietung des angstauslösenden<br />
Reizes => Überstrapazierung des Angstreflexes => Körperliche Erschöpfung<br />
und Hemmung der Reflexbereitschaft<br />
Operante Konditionierung: SORCK-Gleichung von Kanfer und Phillips (s.u.)<br />
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