KLINISCHE PSYCHOLOGIE
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Akute Belastungsstörung (liegt vor, wenn die Symptome der PTB weniger als<br />
einen Monat andauern)<br />
Andauernde Persönlichkeitsveränderung nach einem Trauma (liegt bei einer<br />
Dauer von mindestens 2 Jahren vor)<br />
Andere Angststörungen und Depressionen: Falls schon vor dem traumatischen<br />
Erlebnis eine Depression oder Angststörung vorlag, muss geklärt werden, ob die<br />
Symptome (Vermeidung, Gefühlstaubheit etc.) lediglich eine Verschlimmerung<br />
der bestehenden Störung darstellen!<br />
Hirnverletzungen<br />
13.5.2. Epidemiologie und Verlauf<br />
Die Mehrheit der Bevölkerung erlebt im Lauf des Lebens mindestens eine<br />
traumatische Situation!<br />
Männer erleben dabei im Schnitt häufiger traumatische Ereignisse<br />
(berufsbedingt) als Frauen; trotzdem liegt das Geschlechterverhältnis bei 2:1,<br />
was wohl daran liegt, dass Frauen mehr Ereignisse mit traumatischer Wirkung<br />
erleben!<br />
Knapp 13% aller amerikanischen Frauen wurden nach Schätzungen<br />
mindestens ein Mal in ihrem Leben vergewaltigt. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
nach einer Vergewaltigung eine PTSD zu entwickeln liegt bei ca. 50%<br />
Vorlesung: Die Lebenszeitprävalenz liegt zw. 5% (Männer) und 10%<br />
(Frauen)! Davison: Lebenszeitprävalenz liegt zwischen 1 und 3%!<br />
Die Schätzung der Lebenszeitprävalenz ist bei der PTSD natürlich stark<br />
kohortenabhängig; in Kriegszeiten beispielsweise ist sie höher als in<br />
Friedenszeiten!<br />
Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer PTSD nach einem traumatischen Ereignis<br />
erhöhen, sind:<br />
Unvorhersehbarkeit und Unkontrollierbarkeit des traumatischen Ereignisses<br />
Heftigkeit der initialen Reaktion auf das Ereignis<br />
„Sich-Aufgeben“ in der Trauma-Situation<br />
Dissoziative Symptome (z.B. Depersonalisation oder Derealisation) während des<br />
traumatischen Ereignisses<br />
Vulnerabilität (frühkindliche Traumata, Anzahl bereits erlebter Traumata etc.)<br />
13.5.3. Störungsmodelle<br />
A) Kognitives Modell nach Ehlers und Clark<br />
Die Angst von PTB-Patienten unterscheidet sich von anderen Ängsten dadurch, dass<br />
sie nicht auf eine zukünftige Bedrohung gerichtet ist, sondern aufgrund eines<br />
vergangenen Ereignisses entsteht.<br />
Eine chronische posttraumatische Belastungsstörung entsteht dabei dann, wenn das<br />
traumatische Ereignis so verarbeitet wird, dass der Betroffene das Gefühl hat,<br />
gegenwärtig bedroht zu sein!<br />
Die Wahrnehmung einer gegenwärtigen Bedrohung basiert nach Ehlers und Clark<br />
auf 2 Prozessen: Zum einen auf der Interpretation des Traumas und seiner<br />
Konsequenzen, zum anderen auf den Eigenheiten des Traumagedächtnisses.<br />
1. Personen, die eine PTB entwickeln, interpretieren das traumatische<br />
Ereignis und dessen Konsequenzen durchweg negativ.<br />
Trauma: „Ich wurde vergewaltigt, weil man mir ansieht, dass ich ein<br />
leichtes Opfer bin.“; „Es kann jederzeit wieder passieren!“ etc.<br />
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