30.06.2013 Aufrufe

KLINISCHE PSYCHOLOGIE

KLINISCHE PSYCHOLOGIE

KLINISCHE PSYCHOLOGIE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

im Vgl. zur offenen Straße zwar ebenfalls zu, fällt dann aber noch in der<br />

Gallerie allmählich ab.<br />

Die Herzrate (bpm: „beats per minute“): ist im Tunnel im Vergleich zur<br />

offenen Straße deutlich erhöht (ca. 66 bpm vs. 75 bpm)<br />

Der Schreckreflex fällt im Tunnel stärker aus als auf offener Straße und in der<br />

Gallerie!<br />

Fazit: Anhand des Angstratings und der Herzrate ist eine gute Trennung<br />

zwischen Phobikern und Kontrollpersonen möglich: 96% Sensitivität; 100%<br />

Selektivität; sprich: 96% der Phobiker werden als solche erkannt und kein<br />

Nicht-Phobiker wird zu Unrecht für einen gehalten.<br />

Angstrating: 93% Sensitivität; 100% Selektivität (Spezifität)<br />

Herzrate: 79% Sensitivität; 100% Selektivität<br />

Hautleitfähigkeit: n.s.<br />

2. Spinnenphobikern, Flugphobikern und Kontrollprobanden werden neutrale und<br />

phobische Bilder (z.B. Pilze, Spinnen, Flugzeugabstürze) dargeboten; gemessen<br />

wird die Hautleitfähigkeit, der Schreckreflex und die Hirnaktivität (EEG)<br />

11.1.5. Die verschiedenen Angststörungen<br />

Angststörungen lassen sich in 6 Hauptkategorien unterteilen (Vgl. DSM-IV und<br />

ICD-10):<br />

1. Phobien: Angst vor Gegenständen, Situationen oder Plätzen, die keine objektive<br />

Gefahr darstellen.<br />

Spezifische Phobien<br />

Soziale Phobie<br />

Agoraphobie (tritt aber nur selten in Reinform auf, sondern meistens als eine<br />

Komponente der Panikstörung)<br />

2. Panikstörung: Wiederholte Panikattacken mit plötzlichem Auftreten<br />

physiologischer Symptome (wie z.B. Schwindel, Herzrasen etc.) und panischer<br />

Angst<br />

Tritt meist zusammen mit Agoraphobie auf (s.u.)<br />

3. Generalisierte Angststörung: Anhaltende unkontrollierbare Besorgnis, häufig<br />

über belanglose Dinge<br />

4. Zwangsstörung: Die Erfahrung unkontrollierbarer Gedanken, Impulse oder<br />

Vorstellungen (Zwangsgedanken) und stereotyp ausgeführte Verhaltensweisen<br />

(Zwangshandlungen)<br />

5. Posttraumatische Belastungsstörung: Angstzustände nach schwer belastenden<br />

Erlebnissen (erhöhte Erregbarkeit, Vermeidung bestimmter Reize etc.)<br />

6. Akute Belastungsstörung: Die gleiche Symptomatik wie bei der<br />

<br />

posttraumatischen Belastungsstörung, aber kürzere Dauer (nur bis zu vier<br />

Wochen)<br />

Häufigkeit: Insgesamt leiden in Deutschland knapp 20% aller Frauen und ca. 9%<br />

aller Männer an einer Angststörung.<br />

Die häufigste Angststörung sind dabei spezifische Phobien<br />

Frauen: knapp 14% (Davison: 16%)<br />

Männer: ca. 6% (Davison: 7%)<br />

Soziale Phobien<br />

Frauen: knapp 4%<br />

Männer: rund 2%<br />

Panikstörungen<br />

Frauen: ca. 3%<br />

Männer: knapp 2%<br />

131

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!