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KLINISCHE PSYCHOLOGIE

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10.2.2.: Integrative Modelle<br />

Das biopsychosoziale Modell nach Döpfner: geht von einer Wechselwirkung<br />

zwischen biologischen und psychosozialen Faktoren aus.<br />

Genetische<br />

Faktoren<br />

1. Genetische und erworbene biologische Faktoren führen zu<br />

Störungen der neuronalen Verarbeitung<br />

Betroffen sind dabei insbesondere das dopaminerge und das<br />

Erworbene biol.<br />

noradrenerge System.<br />

Faktoren 2. Störungen der Selbstregulation (=mangelnde Inhibition):<br />

Einschränkung der Daueraufmerksamkeit und des<br />

Arbeitsgedächtnisses, mangelnde Impulskontrolle und vermehrte<br />

Suche nach neuen Reizen, schlechte Aufmerksamkeitslenkung,<br />

beeinträchtigte Affektregulation, Mangel an metakognitivem Wissen,<br />

Störungen der Handlungsorganisation.<br />

Zur Handlungsorganisation: Betroffene führen nur<br />

unvollständige Problem- und Zielanalysen durch, prüfen selten<br />

alternative Lösungsmöglichkeiten und sind kaum dazu in der<br />

Lage, ihr Verhalten strategisch zu planen.<br />

3. ADHS-Symptomatik: Unaufmerksamkeit, Impulsivität,<br />

Ungünstige fam. Hyperaktivität<br />

und schulische 4. Negative Interaktionen mit Bezugspersonen und Umwelt:<br />

Bedingungen<br />

Misserfolge, Frustrationen, Sanktionen, soziale Isolation etc.<br />

5. Komorbide Symptome: Leistungsstörungen, Aggression,<br />

<br />

emotionale Störungen<br />

Die komorbiden Symptome sind z.T. als ungeschickte<br />

Kompensationsversuche zu verstehen<br />

Das Endophänotypen-Konzept der ADHS: beschreibt die Störung auf 4 Ebenen<br />

Genotyp-Ebene:<br />

Bestimmte Varianten (Allele) des Dopamintransporter-Gens (DAT1), eines<br />

Serotonintransporter-Gens, des Gens MAO-A...<br />

Neurobiologische Ebene:<br />

Hypoplasie (Verkleinerung) und Hypofunktion des Frontallappens und<br />

des ventralen Striatums (beide Regionen sind entscheidend für die<br />

Exekutivfunktionen des Gehirns: Planung, Regulation von Emotionen,<br />

Impulskontrolle etc.)<br />

Dysregulation der dopaminergen und noradrinergen Aktivität<br />

Beeinträchtigung des Verstärkungssystems (mesolimbisches System,<br />

ventrales Striatum)<br />

Endophänotypenebene (Endophänotypen = psychologische Konstrukte)<br />

Exekutivsystem: inhibitorische Defizite bei der Impulskontrolle<br />

Exekutivsystem: Defizite bei der Regulation des zentralnervösen<br />

„Arousals“ [aufgrund neurobiologischer Defizite (s.o.) können die<br />

Betroffenen ihre zentralnervöse Aktiviertheit („Arousal“ bzw. „geistige<br />

Wachheit“) nicht oder nur unzureichend auf die Anforderungen der<br />

jeweiligen Situation ausrichten, so dass es immer wieder zu Phasen der<br />

Über- und Unteraktivierung kommt]<br />

Verstärkungssystem:<br />

genaueres: s.u.)<br />

Manifestationsebene:<br />

„Delay-Aversion“ (ist ein Motivationsmuster,<br />

Unaufmerksamkeit (insbes. gestörte Daueraufmerksamkeit)<br />

Hyperaktivität/Impulsivität<br />

Mischtypus<br />

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