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KLINISCHE PSYCHOLOGIE

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„Binge-Eating“ bzw. „Purging“-Subtypus: mit Fressattacken und Kotzen<br />

„Bulimia nervosa“ nach der ICD-10:<br />

Kriterien:<br />

1) Andauernde Beschäftigung mit Essen, regelmäßige Heißhungeranfälle und<br />

„Fressattacken“<br />

2) Versuche, dem dickmachenden Effekt der Nahrung entgegenzuwirken: z.B.<br />

durch selbstinduziertes Erbrechen oder den Missbrauch von Abführmitteln,<br />

wiederkehrende Hungerperioden oder den Gebrauch von Appetitzüglern<br />

und Diurektika; bei Diabetikern: Vernachlässigung der Insulinbehandlung<br />

möglich<br />

3) Krankhafte Furcht davor, dick zu werden<br />

„Bulimia nervosa nach dem DSM-IV:<br />

Kriterien:<br />

A. Wiederholte Episoden von „Fressanfällen“, wobei diese a) durch eine<br />

übertriebene Nahrundmenge in kurzer Zeit und b) durch Kontrollverlust<br />

über das eigene Essverhalten gekennzeichnet sind!<br />

B. Wiederholte Anwendung von unangemessenen, gegensteuernden<br />

Maßnahmen<br />

C. Dauer: Mindestens 3 Monate mit durchschnittlich 2 Attacken pro Woche<br />

D. Figur und Gewicht haben großen Einfluss auf den Selbstwert<br />

Subtypen:<br />

Purging-Typus: Zu den gegensteuernden Maßnahmen gehören Erbrechen<br />

oder der Missbrauch von Laxantien (Abführmittel)<br />

Non-Purging-Typus: andere gegensteuernde Maßnahmen wie Fasten oder<br />

körperliche Betätigung<br />

„Nicht näher bezeichnete Essstörungen“: Rest-Kategorie, zu der alle Essstörungen<br />

gehören, die nicht die vollen Kriterien einer spezifischen Störung erfüllen, bei denen<br />

aber dennoch Handlungsbedarf besteht: es fallen darunter z.B. Mädels, die zwar<br />

offensichtlich anorektisch sind, deren BMI aber noch über 17,5 liegt, oder die „Binge-<br />

Eating-Störung“, die von vielen als abgeschwächte Form der Bulimie angesehen wird,<br />

die sich aber in Zukunft evtl. als spezifische Störung etablieren wird.<br />

Merkmale der Binge-Eating-Störung (nach DSM-IV):<br />

A. Wiederholte „Fressattacken“ (siehe: Bulimie), die…<br />

B. …mit mindestens 3 der folgenden Symptome einhergehen:<br />

Übertrieben schnelles Essen<br />

Unangenehmes Völlegefühl<br />

Unabhängig vom Hunger<br />

Alleine essen (um nicht unangenehm aufzufallen)<br />

Ekel- und Schuldgefühle<br />

C. Deutliches Leiden unter den Fressanfällen<br />

D. Häufigkeit der Fressanfälle: mindestens an 2 Tagen/Woche über 6 Monate<br />

E. Fressanfälle gehen nicht mit dem regelmäßigen Einsatz gegensteuernder<br />

Maßnahme einher ( Bulimie)<br />

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