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KLINISCHE PSYCHOLOGIE

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4.4.5. Psychologische Ursachen der bipolaren Störung<br />

Zur bipolaren Störung gibt es insgesamt weniger Forschung als zur unipolaren<br />

Depression.<br />

Was die depressiven Episoden betrifft, sind die Theorien dieselben!<br />

Was die manischen Episoden betrifft, wird allgemein davon ausgegangen, dass<br />

es sich dabei um einen Abwehr- bzw. Schutzmechanismus handelt, kurz: um<br />

der Depression zu entfliehen, stürzen sich die Patienten in die Manie!<br />

4.4. Therapie:<br />

4.4.1. Allgemeines [ Intervention]<br />

Interventionsebenen:<br />

Niederschwellige Maßnahmen: bei subklinischen (minoren) Depressionen<br />

Als „wirksam“ haben sich erwiesen: Bibliotherapie (Selbsthilfe mit Hilfe<br />

von Fachbüchern) und Kurzzeittherapie (einige Sitzungen)<br />

„Möglicherweise wirksam“ sind internetbasierte KVT-Programme<br />

Akuttherapie: beginnt meist am Tiefpunkt und dauert so lange, bis eine<br />

spürbare Besserung eingetreten ist (bis zu einem Monat)<br />

Als „wirksam“ haben sich erwiesen: Medikamentöse Behandlung<br />

(Antidepressiva); kognitive Verhaltenstherapie (KVT); Interpersonelle<br />

Psychotherapie (IPT); Psychodynamische Kurzzeittherapie (STPP);<br />

Kombinationstherapien (Antidepressiva + Psychotherapie)<br />

„Bislang ohne ausreichende Wirknachweise“: Psychoanalyse,<br />

psychodynamische Langzeittherapie und alle anderen Therapien<br />

Erhaltungstherapie: beginnt nach der Remission und dauert 3-6 Monate; Ziel<br />

ist die Verhinderung bzw. Hinauszögerung von Rückfällen<br />

Prophylaktische Therapie: kann je nach Schwere der Depression Jahre<br />

dauern<br />

4.4.2. Pharmakologische Behandlung<br />

Drei Hauptkategorien von Antidepressiva lassen sich unterscheiden:<br />

1) Trizyklika:<br />

hemmen die Wiederaufnahme der ausgeschütteten Neurotransmitter in die<br />

präsynaptische Zelle (Serotonin, Noradrenalin, Dopamin etc.)<br />

haben eine sehr breite (unspezifische) Wirkung<br />

ihr Name beruht auf der chemischen Struktur (drei Ringe)<br />

2) MAO-Hemmer:<br />

hemmen den Abbau von Serotonin und Noradrenalin durch das Enzym<br />

Mono-Amino-Oxydase (MAO)<br />

haben die schwersten Nebenwirkungen und werden daher heute nur noch<br />

selten eingesetzt!<br />

3) Selektive Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI; NaRI; SNRI)<br />

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) hemmen das<br />

Transportmolekül, das Serotonin wieder in seine Speicher zurückführt;<br />

wirken daher nur an den Synapsen, deren Übertragung mittels Serotonin<br />

erfolgt (spezifischer Wirkort).<br />

Weitere selektive Wiederaufnahme-Hemmer sind: Noradrenalin-<br />

Wiederaufnahme-Hemmer (NaRI) und Serotonin-Noradrenalin-<br />

Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI)<br />

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