KLINISCHE PSYCHOLOGIE
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Situativer Typus: z.B. Angst vorm Autofahren, Tunneln, Fliegen, Höhen, engen<br />
Räumen usw.<br />
Acrophobie = Höhenangst<br />
Aviophobie = Flugangst<br />
Klaustrophobie = Platzangst<br />
Sonstiger Typus: Angst vor Erbrechen; Angst vorm Ersticken, Angst, lebendig<br />
begraben zu werden etc. etc.<br />
Epidemiologie:<br />
Spezifische Phobien sind die mit Abstand am häufigsten vorkommende<br />
Angststörung; ihre Lebenszeitprävalenz liegt für Frauen bei 16%, für Männer bei<br />
7%<br />
Die am häufigsten auftretenden spezifischen Phobien sind Tierphobien!<br />
Verwandte ersten Grades von Indexfällen haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko,<br />
das gilt insbesondere für die Agoraphobie!<br />
11.2.2. Ätiologie<br />
Zur Ätiologie von Phobien gibt es verschiedene Theorien:<br />
Nach Rachman gibt es 3 Möglichkeiten, eine Phobie zu erwerben; sie alle<br />
beruhen auf assoziativen Lernprozessen.<br />
1. (Klassische und operante) Konditionierung<br />
2. Stellvertretendes Lernen (Modelllernen)<br />
3. Informationen<br />
In jüngerer Zeit wird betont, dass Phobien auch auf angeborenen Ängsten<br />
beruhen können und daher nicht unbedingt auf assoziativem Weg zustande<br />
kommen müssen (s.u.: Nicht-assoziative Modelle).<br />
Vier Modelle lassen sich unterscheiden:<br />
1. Konditionierungsmodelle<br />
2. Preparedness-Theorie<br />
3. Nichtassoziative Modelle<br />
4. Kognitive Modelle<br />
Konditionierungsmodelle: beruhen auf der 2-Faktoren-Theorie der Angst von<br />
Mowrer und Miller (s.o.); danach entstehen Phobien durch klassische<br />
Konditionierungsprozesse (1. Faktor => Akquisition) und werden durch operante<br />
Konditionierung aufrechterhalten (2. Faktor => Aufrechterhaltung); da das<br />
Vermeidungsverhalten negativ verstärkt wird, kann die konditionierte Angstreaktion<br />
nämlich nicht gelöscht werden!<br />
Beispiele: Hund (CS) + Hundebiss (UCS) Hundephobie; Party (CS) + Kotzen<br />
im Wohnzimmer (UCS) Soziale Phobie; Ratte (CS) + lautes Geräusch (UCS)<br />
Rattenphobie (Vgl. der kleine Albert!)<br />
Diathese-Stress-Modell: Nur bei Vulnerabilität bzw. Prädisposition (z.B.<br />
Neurotizismus) und zusätzlicher Stresserfahrung (z.B. Trauma) entsteht eine Phobie.<br />
Dabei gilt: Je geringer das Trauma (Biss, Kotzen etc.), desto größer muss die<br />
endogene Sensibilität sein, damit eine Phobie entstehen kann!<br />
Untersuchung von 7500 Zwillingen; erhoben wurde a) der Grad an<br />
Neurotizismus (als Marker für die endogene Sensibilität); b) Art und Ausmaß<br />
der Phobie (5 Subtypen) und c) mögliche Entstehungsursachen (schweres vs.<br />
leichtes Trauma; Beobachtung eines Traumas; Beobachtung von<br />
Furchtreaktionen; Anweisung/Information; keine Erinnerung bezüglich der<br />
Ursachen)<br />
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