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KLINISCHE PSYCHOLOGIE

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Verlauf:<br />

Den ersten Episoden einer Major Depression gehen häufig psychosoziale<br />

Belastungsfaktoren voraus (z.B. der Tod eines Angehörigen).<br />

Depressionen haben eine sehr hohe Komorbiditätsrate: In 77% aller Fälle liegt<br />

mindestens eine weitere Diagnose vor; am häufigsten sind: Angststörungen,<br />

substanzinduzierte Abhängigkeiten und somatoforme Störungen<br />

2/3 der Patienten (50-65%) remittieren vollständig, 1/3 nur z.T. oder gar<br />

nicht<br />

Bei 10-20% chronischer Verlauf (> 2 Jahre)!<br />

Die erste Remissionsphase dauert ca. 2 Jahre, wird aber im Krankheitsverlauf<br />

kürzer.<br />

50%-60% der Patienten haben nach einer ersten eine zweite MD-Episode, nach<br />

2 Episoden sind es bereits 70%, nach 3 Episoden 90%!<br />

Je mehr Episoden erlebt werden, desto höher ist also die<br />

Wahrscheinlichkeit weiterer Episoden!<br />

Hohe Mortalitätsrate: 15% der Erkrankten begehen Suizid!<br />

4.2.2. Die übrigen affektiven Störungen<br />

Dysthymie:<br />

Lebenszeitprävalenz: 2-4%<br />

Verhältnis Frauen-Männer: zw. 3:2 und 2:1<br />

Übliches Alter bei Beginn: 10-25 Jahre<br />

Bipolare Störung:<br />

Lebenszeitprävalenz: 0,6- 3,3%<br />

Bei Störungstyp I im Allgemeinen etwas höher als bei Typ II<br />

Verhältnis Frauen-Männer: 1:1<br />

Übliches Alter bei Beginn: 15-44 Jahre<br />

Verlauf: In 90% der Fälle rezidiv<br />

Zyklothymie:<br />

Niedrigste Prävalenz; Geschlechterverhältnis: 1:1; übliches Alter bei Beginn:<br />

15-25 Jahre<br />

4.3. Biologische Ätiologiefaktoren<br />

4.3.1. Genetische Faktoren<br />

Diverse Familien-, Zwillings- und Adoptionsstudien zeigen, dass genetische Faktoren<br />

bei der Entstehung affektiver Störungen eine nicht unerhebliche Rolle spielen.<br />

Familienstudien:<br />

Lebenszeitprävalenz ohne genetische Vorbelastung:<br />

Bipolare Störung: 0,8%<br />

Unipolare Depression: 5,4%<br />

Lebenszeitprävalenz bei Personen, die einen Verwandten ersten Grades mit<br />

bipolarer Störung haben:<br />

Bipolare Störung: 6% (rund 6 Mal höher!)<br />

Unipolare Depression: 12%<br />

* Bemerkenswert: Auch Verwandte von Patienten mit bipolarer Störung<br />

haben häufiger unipolare Depressionen als bipolare Störungen!<br />

Lebenszeitprävalenz bei Personen, die einen Verwandten ersten Grades mit<br />

unipolarer Depression haben:<br />

Bipolare Störung: 2,6%<br />

Unipolare Depression: 15% (knapp 3 Mal so hoch!)<br />

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