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KLINISCHE PSYCHOLOGIE

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6.1.3. Diagnostische Verfahren und Dokumentationshilfen<br />

Strukturierte Interviews:<br />

Strukturiertes klinisches Interview für DSM-IV (SKID):<br />

Vorteil: ermöglicht auch eine Klassifikation der Binge-Eating-Störung<br />

Nachteil: ist nicht sehr genau bei der Erfassung spezifischer<br />

psychopathologischer Merkmale essgestörter Patienten (Perfektionismus<br />

etc.)<br />

Eating Disorder Examination (EDE):<br />

Umfasst 4 Subskalen: 1) Restraint-Scale; 2) Eating-Scale; 3) Weight-Scale;<br />

4) Shape-Concern-Scale<br />

Strukturiertes Interview für Anorexia und Bulimia Nervosa (SIAB):<br />

Enthält ein Experteninterview (SIAB-Ex) und einen<br />

Selbsteinschätzungsbogen (SIAB-S)<br />

Ermöglicht Diagnose von AN, BN und NNB und erfasst auch allgemeine<br />

psychopathologische Merkmale (Perfektionismus, Depression etc.)<br />

Selbstbeurteilungsbögen:<br />

Eating Disorder Inventory (EDI-2): für AN und BN<br />

Skalen: „Streben nach Dünnsein“; „Bulimie“; „Körperliche<br />

Unzufriedenheit“; „Ineffektivität“; „Perfektionismus“; „Zwischenmenschliches<br />

Misstrauen“; „Interzeption“ und „Angst vorm<br />

Erwachsenwerden“<br />

Eating Attitudes Test (EAT): Maß für gestörtes Essverhalten und übermäßige<br />

Beschäftigung mit Essen<br />

Anorexia Nervosa Inventar zur Selbstbeurteilung (ANIS): Erfassung<br />

anorektischer Verhaltensweisen und Einstellungen<br />

Fragebogen zum Essverhalten (FEV):<br />

Erhoben werden folgende 3 Dimensionen: 1) kognitive Kontrolle des<br />

Essverhaltens; 2) Störbarkeit und Labilität des Essverhaltens bei<br />

Enthemmung durch situative Situationen; 3) Hungergefühle und<br />

Verhaltenskorrelate<br />

Test zur Erfassung des Körperschemas: den Pbn wird eine Skala vorgelegt, auf der<br />

verschiedene Körperstaturen (von extrem dünn bis beleibt) abgetragen sind; Aufgabe<br />

der Pbn ist es, a) einzutragen, wo auf der Skala sie ihre momentane Figur verorten<br />

würden, b) welches ihre Idealfigur ist und c) welche Figur ihrer Meinung nach vom<br />

anderen Geschlecht am attraktivsten gefunden wird.<br />

Pbn mit gestörtem Körperschema halten sich für dicker, als sie tatsächlich sind;<br />

und geben eine extrem dünne Idealfigur an (die noch weit unterhalb dessen<br />

liegt, was ihrer Ansicht nach vom anderen Geschlecht als attraktiv empfunden<br />

wird!)<br />

Bei normalen Pbn ist das nicht so: Die Einschätzung der eigenen Figur ist<br />

realistischer und ihre Idealfigur weniger dünn und nur geringfügig unterhalb<br />

dessen, was ihrer Ansicht nach vom anderen Geschlecht als attraktiv<br />

empfunden wird.<br />

6.1.4. Körperliche Begleiterscheinungen und Komorbidität<br />

Körperliche Begleiterscheinungen:<br />

Bei Anorexia Nervosa:<br />

Schlechte Elekrolytwerte (z.B. Natrium, Kalium) => Beeinträchtigung des<br />

Hirnstoffwechsels => Müdigkeit, Schwäche, Herzrhythmusstörungen, im<br />

schlimmsten Fall: plötzlicher Tod<br />

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