KLINISCHE PSYCHOLOGIE
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Variablen (wie z.B. dem Cortisolspiegel, dem sozioökonomischen Status oder<br />
der Reaktionsbereitschaft auf Stressoren)?!<br />
Wichtig: Die Korrelationsmethode findet keineswegs nur in der<br />
Feldforschung, sondern auch in Laboruntersuchungen Anwendung! Ein<br />
gängiges korrelatives Design ist der Vergleich zwischen einer<br />
Patientenstichprobe und einer gesunden Kontrollgruppe.<br />
Ob ein Zusammenhang statistisch signifikant ist, hängt zum einen von der Höhe der<br />
Korrelation, zum anderen von der Größe der Stichprobe ab. Dabei gilt: Je größer die<br />
Stichprobe, desto geringer kann r sein, um noch signifikant zu werden!<br />
Das Problem der Korrelationsmethode besteht darin, dass Korrelationen keine<br />
Aussagen über Kausalität erlauben.<br />
1) Ist die Wirkrichtung nicht bekannt, sprich: selbst wenn ein kausaler<br />
Zusammenhang bestehen sollte, kann nicht geklärt werden, welche Variable<br />
welche verursacht!<br />
2) Kann nicht ausgeschlossen werden, dass der gefundene Zusammenhang auf den<br />
Einfluss einer dritten Variable (= Kovariable) zurückgeht und dementsprechend<br />
gar nicht kausal ist!<br />
Dass die Anzahl der Kirchen in einer Stadt mit der Anzahl der dort<br />
begangenen Straftaten korreliert, liegt z.B. an der Einwohnerzahl!<br />
Vorteile von Korrelationsstudien:<br />
Korrelationsstudien ermöglichen die Generierung neuer Hypothesen!<br />
Korrelationsstudien können dazu genutzt werden, vorhergesagte<br />
Verursachungen zu wider-legen!<br />
Longitudinal angelegte Korrelationsstudien erlauben durchaus Aussagen über<br />
die Wirkrichtung des Zusammenhangs, schließlich wird die Ursache in ihnen<br />
vor der Wirkung erhoben.<br />
Das gängigste Design sind in diesem Zusammenhang sog. Risikostudien,<br />
bei denen die Pbn nach bestimmten Risikofaktoren ausgewählt - (z.B.<br />
schizophrenes Elternteil) und dann über einen längeren Zeitraum<br />
beobachtet werden.<br />
6.2.3. Das Experiment<br />
Das Experiment erlaubt die Feststellung kausaler Beziehungen zwischen 2 oder mehr<br />
Variablen.<br />
Dazu müssen v.a. folgende Voraussetzungen erfüllt sein:<br />
1) Zufällige Zuteilung (Randomisierung) der Pbn zu den Versuchsgruppen<br />
(Experimentalgruppe und Kontrollgruppe) und Kontrolle von<br />
Störvariablen<br />
2) Manipulation der unabhängigen Variable (UV = angenommene Ursache)<br />
3) Objektive und reliable Messung der abhängigen Variable (AV =<br />
angenommene Wirkung)<br />
Die wichtigsten Schritte bei der Versuchsplanung:<br />
1) Aufstellen einer experimentellen Hypothese<br />
z.B.: „Seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen hat einen positiven Effekt<br />
auf die Gesundheit!“<br />
2) Identifizierung und Operationalisierung der Experimentalvariablen<br />
UV (die Pbn Aufsätze über traumatische Ereignisse oder über<br />
Alltäglichkeiten schreiben lassen)<br />
AV (Anzahl der Besuche des Gesundheitszentrums in den Wochen vor<br />
dem Treatment und den Wochen nach dem Treatment)<br />
3) Beurteilung der Messergebnisse (=> Signifikanztest)<br />
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