30.06.2013 Aufrufe

KLINISCHE PSYCHOLOGIE

KLINISCHE PSYCHOLOGIE

KLINISCHE PSYCHOLOGIE

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vergleichen (mit Leuten, denen es noch schlechter geht, z.B. den<br />

Kindern in Afrika)<br />

Optimistische Gedanken fördern<br />

Handlungsebene: „Überbrückung“<br />

- Ablenkende Aktivitäten (Freunde treffen, Holz hacken etc.)<br />

- Mentaler „Kurzurlaub“ (für 20 Minuten)<br />

3. Das Modul „Emotionsregulation“ zielt darauf, Fertigkeiten zur<br />

Emotionsregulation zu vermitteln.<br />

Dabei stützt sich das Modul auf die neurobehaviorale Emotionstheorie, der<br />

zufolge Emotionen das Resultat zweier Bewertungsprozesse sind.<br />

- Emotionale Reize führen zu physiologischer und neuronaler Erregung<br />

(Arousal), die ihrerseits eine kognitive Interpretation der<br />

betreffenden Reize erforderlich macht.<br />

- Dabei werden die eingehenden Reize in einem ersten Schritt danach<br />

beurteilt, ob sie angenehm oder unangenehm sind und ob sie wichtig<br />

oder unwichtig sind.<br />

- In einem zweiten Schritt wird geprüft, ob die eingehenden Reize<br />

bekannt- und wenn ja, wie sie genau einzuordnen sind, sprich: wie<br />

angenehm/unangenehm und wie wichtig sie sind!<br />

- Die aus diesen Bewertungsprozessen resultierende Emotion führt zu<br />

einem entsprechenden Handlungsentwurf, dessen Adäquatheit<br />

seinerseits an den zuvor gemachten Überlegungen überprüft wird.<br />

Aus diesem Modell ergeben sich 4 Möglichkeiten zur Emotionsregulation:<br />

a) Veränderung der Reizexposition<br />

Anders als Phobiker tendieren Borderline-Patienten dazu,<br />

traumarelevante Reize nicht zu vermeiden, sondern gezielt<br />

aufzusuchen; es gilt daher, sie einerseits zu aktiver Reiz-Prävention,<br />

andererseits zum bewussten Aufsuchen positiver Reize zu ermutigen<br />

(Problem: Borderliner haben oft das Gefühl haben, „es nicht zu<br />

verdienen“)<br />

b) Veränderung der zentralen neuronalen Reizverarbeitung<br />

Borderliner haben eine erhöhte Sensitivität für emotionale Reize<br />

(s.o.); diese kann jedoch durch so „banale“ Dinge wie Sport, eine<br />

ausgewogene Ernährung und eine vernünftige Tagesstruktur<br />

reduziert werden (Problem: den Patienten fehlt es dazu oft an der<br />

nötigen Motivation).<br />

c) Veränderung der Bewertungsprozesse<br />

Wenn ihre Interpretation offensichtlich unrealistisch ist, sollten die<br />

Patienten das Gegenteil von dem tun, was ihre Emotion ihnen<br />

vorgibt (verlangt viel Mut)!<br />

Wenn ihnen ihre Interpretation dagegen auch bei nochmaliger<br />

Überprüfung stimmig erscheint und nicht abzumildern ist, sollte<br />

diese nach dem Prinzip der „radikalen Akzeptanz“ angenommen<br />

werden!<br />

d) Umsetzung der Emotion in adäquate Handlungs- und<br />

Kommunikationsformen<br />

4. Das Modul „zwischenmenschliche Fertigkeiten“ enthält Elemente gängiger<br />

Trainings zur Förderung der sozialen Kompetenz (Rollenspiele etc.)!<br />

Borderliner haben eigentlich gute soziale Fertigkeiten (Ressourcen), sie<br />

können diese aber in bestimmten Situationen nicht adäquat anwenden<br />

110

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!