KLINISCHE PSYCHOLOGIE
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KLINISCHE PSYCHOLOGIE
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F7: Intelligenzminderung<br />
F8: Entwicklungsstörungen<br />
F9: Verhaltens- und emotionale Störungen in der Kindheit und Jugend<br />
Kodierung:<br />
Allgemein:<br />
F = psychische Störung<br />
1. Zahl nach dem F = Hauptgruppe (s.o.)<br />
2. Zahl nach dem F = Nähere Spezifizierung<br />
Zahlen nach dem Punkt = Zusatzinfos<br />
Beispiel: F 32.2 = Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen<br />
3 = Hauptgruppe 3 (Affektive Störungen)<br />
2 = Depressive Episode<br />
.2 = mit psychotischen Symptomen<br />
Vergleich zum DSM-IV:<br />
Gemeinsamkeiten: Große Ähnlichkeit bezüglich der einzelnen Kategorien<br />
Unterschiede: Im Unterschied zum DSM-IV verlangt die ICD-10 keine<br />
multiaxiale Beurteilung; außerdem: andere Kodierung (s.o.)<br />
3.1.4. Chancen und Probleme der Klassifikation<br />
Chancen: Diagnostische Systeme…<br />
…geben Auskunft über die Ursachen einer Störung<br />
…erlauben Prognosen<br />
…erleichtern die Auswahl einer optimalen Behandlungsmethode<br />
…bilden die Grundlage weiterer Forschung<br />
Klassifikationssysteme reduzieren Information, so dass zwangsläufig ein Teil der<br />
Einmaligkeit der untersuchten Person verloren geht.<br />
Aber: Klassifizieren ist ein unabdingbarer Teil menschlichen Denkens!<br />
Ob die für die Klassifikation berücksichtigten Infos die entscheidenden sind, kann<br />
nicht mit Sicherheit gesagt werden; es könnte also durchaus sein, dass triviale<br />
Ähnlichkeiten überbetont und relevante Ähnlichkeiten (noch) vernachlässigt werden.<br />
Klassifikationen können zu Stigmatisierungen führen.<br />
Die Anzahl der zur Diagnose notwendigen Symptome (s.o.) ist mehr oder minder<br />
willkürlich!<br />
Sowohl das DSM-IV als auch die ICD-10 sind kategoriale Klassifikationssysteme, sie<br />
verlangen dem Kliniker also diskrete Ja-/Nein-Entscheidungen ab: Liegt eine<br />
Störung vor oder nicht? Dass sich „normales“ und „abnormes“ Verhalten auf einem<br />
Kontinuum bewegen und in verschiedenen Ausprägungen auftreten können, bleibt<br />
damit unberücksichtigt.<br />
Aber: Auch dimensionale Klassifikationen (Einstufung auf einer quantitativen<br />
Skala) haben Nachteile:<br />
1. Müssen auch sie einen Grenzpunkt beinhalten, der eine diskrete<br />
Klassifikation erlaubt.<br />
2. Liegt dimensionalen Variablen (wie z.B. Bluthochdruck) häufig eine diskrete<br />
Variable (z.B. das Vorhandensein eines Gens) zugrunde.<br />
Diagnostische Systeme implizieren, dass die von ihnen verwendeten Kategorien<br />
kulturell unabhängig sind (im DSM-IV wird eine solche Unabhängigkeit für manche<br />
Störungen sogar explizit postuliert).<br />
Zwar gibt es in der Tat kulturübergreifende Symptome (so z.B.<br />
Wahnvorstellungen bei Schizophrenie oder Energielosigkeit bei Depression), die<br />
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