KLINISCHE PSYCHOLOGIE
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c) Bedeutung der Beziehung<br />
Ein klinisches Interview setzt auf Seiten des Patienten Vertrauen und auf<br />
Seiten des Therapeuten ein hohes Maß an Empathie voraus.<br />
d) Unklare Verlässlichkeit der Information<br />
Problematisch ist a) dass sich die Klienten über ihre eigene Lage oft nicht<br />
hinreichend bewusst sind, um sie zu erörtern und b) dass ihre Antworten in<br />
hohem Maß von situativen Faktoren abhängig sind (Erscheinungsbild des<br />
Therapeuten etc.)<br />
4.1.2. Psychologische Tests<br />
Psychologische Tests sind standardisierte Prozeduren, um die Leistung oder<br />
Persönlichkeit einer Person zu messen; sie können ergänzende Infos für eine Diagnose<br />
liefern, wenn das Interview zu keinem eindeutigen Ergebnis führt.<br />
Dass psychologische Tests standardisiert sind, heißt, dass ihre Auswertung<br />
anhand statistischer Normen erfolgt, die aus der Normalpopulation gewonnen<br />
wurden.<br />
Unterscheiden werden kann zwischen:<br />
1. Persönlichkeitsfragebögen (NEO-FFI etc.)<br />
2. Projektiven Persönlichkeitstests (TAT etc.)<br />
3. Intelligenztests (HAWIE, HAWIK, CFT etc.)<br />
4. Spezifischen Tests (etwa zur Erhebung des dispositionellen und<br />
zustandsgebundenen Angstniveaus: State-Trait-Angstinventar)<br />
Beispiele für Persönlichkeitsfragebögen:<br />
Das „Minnesota Multiphasic Personality Inventory“ (MMPI) ist der im<br />
klinischen Kontext am häufigsten eingesetzte Persönlichkeitstest! Eher ein<br />
Inventar klinischer Störungen als ein allgemeiner Persönlichkeitstest.<br />
Die „Symptom-Checkliste-90“ (SC-90): enthält 90 Items und misst insgesamt<br />
9 Skalen, nämlich: Somatisierung, Zwanghaftigkeit, soziale Unsicherheit,<br />
Depressivität, Ängstlichkeit, Aggressivität, phobische Angst, paranoides Denken<br />
und Psychotizismus. Generell geht es darum, die subjektiv empfundene<br />
Beeinträchtigung durch körperliche und psychische Symptome innerhalb eines<br />
Zeitraums von 7 Tagen zu erheben.<br />
Das Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI): erhebt mehrere Skalen;<br />
darunter: Lebenszufriedenheit, Leistungsorientierung, soziale Orientierung,<br />
Gehemmtheit, Aggressivität und Extraversion.<br />
Das NEO-Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FFI): basiert auf dem Fünf-<br />
Faktoren-Modell der Persönlichkeit („big five“), erhoben werden<br />
1. Neurotizismus; 2. Extraversion; 3. Offenheit für Erfahrungen;<br />
4. Verträglichkeit; 5. Gewissenhaftigkeit.<br />
Zu projektiven Tests:<br />
In projektiven Tests geht es um die subjektive Beurteilung mehrdeutigen<br />
Reizmaterials; die hinter den Tests stehende Grundannahme wird als<br />
„Projektionshypothese“ bezeichnet; sie besagt, dass in den Antworten der Pbn<br />
unbewusste Einstellungen und Motive zu Tage treten.<br />
Beispiele für projektive Tests:<br />
Rohrschach-Test: sammelt Assoziationen zu 10 Klecksbildern<br />
Thematischer Apperzeptionstest (TAT): Pbn schreiben zu einer Reihe<br />
bildhafter Szenen kurze Geschichten<br />
Scenotest: Mithilfe von Figuren und Gegenständen sollen Alltagsszenen<br />
aufgestellt werden<br />
Problem projektiver Tests: Schwierige Auswertung; fragliche Reliabilität<br />
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