KLINISCHE PSYCHOLOGIE
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Die wichtigste Implikation der Theorie: Die Angst wird auch (bzw. nur) dann<br />
abnehmen oder sogar verschwinden (Extinktion), wenn das Vermeidungsverhalten<br />
bzw. die Zwangshandlungen nicht(!) ausgeführt werden!<br />
Die Zwei-Faktoren-Theorie bildet damit die Grundlage für<br />
Expositionsverfahren mit Reaktionsverhinderung (z.B. einen Türgriff<br />
anfassen, ohne sich danach die Hände zu wachsen)<br />
Das kognitive Modell von Salkovskis: greift die Zwei-Faktoren-Theorie auf,<br />
erweitert sie aber um kognitive Faktoren<br />
Unterscheidung zwischen sich aufdrängenden Gedanken (= Zwangsgedanken<br />
bzw. Intrusionen) und automatischen Gedanken.<br />
Intrusionen: sind irrational, ichdyston und nicht kontrollbierbar (sie treten in<br />
unterschiedlichem Ausmaß bei allen Menschen auf!)<br />
Automatische Gedanken: werden durch die Intrusionen ausgelöst und<br />
werden durch dysfunktionale Überzeugungen (z.B. „Was ich denke, wird<br />
auch passieren!“) bestimmt. Im Gegensatz zu den Intrusionen sind<br />
automatische Gedanken ichsynton und direkt beeinflussbar!<br />
Annahme dysfunktionaler Überzeugungen:<br />
Überschätzung der Bedeutung von Zwangsgedanken (z.B.: „Was ich denke,<br />
wird auch passieren!“)<br />
Überschätzung der Wahrscheinlichkeit der Folgen eines Ereignisses (z.B.: An<br />
einem Kamm können HI-Vieren sein“)<br />
Überschätzung der eigenen Verantwortlichkeit<br />
Bedürfnis nach Perfektion<br />
Fehleinschätzung der Konsequenzen der Angst<br />
Annahme verschiedener Rückkopplungsschleifen:<br />
1) Aufdringlicher Gedanke (Intrusion):<br />
- z.B. „Ich könnte ein Kind verletzen!“<br />
2) Automatischer Gedanke (Bewertung)<br />
- z.B. „Dieser Gedanke ist fürchterlich!“<br />
3) Emotionale Reaktion<br />
- Unruhe, Angst, Erregung (Arousal)<br />
4) Neutralisierung/Abwehr (Zwangshandlung)<br />
- z.B. Wegsperren von Messern<br />
Die Zwangshandlung führt zwar zur kurzfristigen Reduktion der Angst,<br />
verstärkt aber zugleich die dysfunktionalen Annahmen und erhöht die<br />
Bedeutsamkeit bzw. Häufigkeit intrusiver Gedanken!<br />
Durch die emotionale Reaktion werden die automatischen Gedanken verstärkt<br />
und durch die automatischen Gedanken (z.B. „Ich darf so etwas nicht<br />
denken!“) die Intrusionen. Der Versuch, die Intrusionen zu unterdrücken,<br />
wirkt nämlich paradox!<br />
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