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KLINISCHE PSYCHOLOGIE

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Inhaltliche Denkstörungen (=Wahnideen)<br />

Verfolgungswahn (ist am häufigsten: bei 60-70%)<br />

Religiöser Wahn (bei ca. 25%); Größenwahn (22%) etc.<br />

Gedankenlesen (34%): Patient hat das Gefühl, die Gedanken anderer<br />

lesen zu können!<br />

Gedankeneingebung (19%): Patienten haben das Gefühl, nicht die<br />

eigenen Gedanken, sondern die eines anderen zu denken!<br />

Gedankenentzug (17%): Patienten haben das Gefühl, ihre Gedanken<br />

würden aufgesogen.<br />

Gedankenausbreitung (14%): P. haben das Gefühl, ihre Gedanken<br />

würden auf andere übertragen, so dass diese sie lesen können.<br />

„Gemachte“ Körperempfindungen: Patienten haben somatische<br />

Empfindungen (Wärme, Prickeln etc.), die aus ihrer Sicht von einer<br />

äußeren Macht gesteuert werden.<br />

„Gemachte“ Gefühle: Patienten haben das Gefühl, die von ihnen<br />

erlebten Emotionen seien nicht die eigenen, sondern würden ihnen<br />

von anderen eingegeben bzw. aufoktroyiert!<br />

„Gemachte“ Handlungen: Patienten haben das Gefühl, dass ihre<br />

Handlungen ohne ihr willentliches Zutun vonstattengehen.<br />

„Gemachte“ Impulse: Patienten folgen Impulsen, die ihnen von einer<br />

äußeren Macht eingegeben werden („Pinkel aufs Buffet!“)<br />

Formale Denkstörungen<br />

Gelockerte Assoziationen und Entgleisungen (Überflutung mit<br />

vielfältigen Assoziationen; Schwierigkeit, beim Thema zu bleiben)<br />

Unlogisches oder tangentiales Denken<br />

Desorganisierte Sprache (den sprachlichen Äußerungen fehlt nahezu<br />

jeder inhaltliche Zusammenhang) wird heute oft zur dritten<br />

Symptomgruppe („Desorganisation“) gezählt: s.u.<br />

2) Negative Symptomatik: hält auch über eine akute Episode hinaus an;<br />

bestimmt die Residualphase und stellt während der Behandlung ein großes<br />

Problem dar!<br />

Apathie (Antriebs- und Willensschwäche): Patienten fehlt es an Interesse<br />

und Energie (mangelnde Körperpflege, Vernachlässigung der Pflichten,<br />

sozialer Rückzug, chronisches „Nichtstun“ etc.)<br />

Alogie (Sprachverarmung): Patienten reden weniger (quantitative<br />

Sprachverarmung) oder inhaltlich Bedeutungsloses (inhaltliche<br />

Sprachverarmung)<br />

Anhedonie (Unfähigkeit, Freude zu erleben): Mangelndes Interesse an<br />

Freizeitbeschäftigungen, Beziehungen und Sex, wobei sich die Patienten<br />

durchaus bewusst sind, dass das mal anders war!<br />

Affektverflachung (bei 2/3 = 66% der Patienten): Patienten zeigen keine<br />

emotionalen Reaktionen mehr; das betrifft jedoch lediglich den äußeren<br />

Eindruck (eingeschränkte Mimik, verminderte Spontanbewegungen,<br />

tonlose Stimme etc.) und nicht unbedingt das Innenleben!<br />

Mangelnde Aufmerksamkeit<br />

3) Weitere Symptome (oft als „desorganisierte“ Symptomatik bezeichnet):<br />

Katatonie: äußert sich in verschiedenen motorischen Auffälligkeiten; zum<br />

Beispiel dem katatonen Stupor (Körperstarre in ungewöhnlicher Haltung),<br />

Katalepsie (Beibehaltung der Körperstellung nach passiver Bewegung),<br />

einer wächsernen Biegsamkeit der Gliedmaßen, ungewöhnlichen<br />

Bewegungsmustern, Anfällen etc.<br />

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