KLINISCHE PSYCHOLOGIE
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3) Adoptionsstudien<br />
Dabei werden Kinder untersucht, die getrennt von ihren psychisch<br />
kranken Eltern aufwachsen.<br />
Vorteil: Anders als bei Familien- und Zwillingsstudien kann hier der<br />
Einfluss von Erziehungseinflüssen von vornherein ausgeschlossen<br />
werden.<br />
4) Linkage-Analysen<br />
Untersuchung von vererbten genetischen Markern: Treten in<br />
Indexfamilien genetische Besonderheiten auf?!<br />
Zwischen Phäno- und Genotyp muss genau unterschieden werden: ersterer ist<br />
nicht statisch, sondern entwickelt sich in Abhängigkeit vom Genotyp und der<br />
Umwelt!<br />
Wichtig: Psychische Störungen sind Störungen des Phänotyps und nicht des<br />
Genotyps! Ob sie auftreten oder nicht, hängt dementsprechend nicht nur von der<br />
genetischen Disposition, sondern auch von Umwelteinflüssen ab!<br />
Biochemie des Nervensystems:<br />
Das Nervensystem besteht auf Neuronen, die sich ihrerseits aus Zellkörper,<br />
Zellkern (Nukleus), mehreren kurzen Dendriten und einem (oder mehreren)<br />
langen Axonen zusammensetzen; an letzteren befinden sich die „Endknöpfe“,<br />
die zusammen mit dem synaptischen Spalt und der postsynaptischen Membran<br />
eine Synapse bilden.<br />
Aktionspotenziale führen dazu, dass die synaptischen Vesikel in den<br />
„Endknöpfen“ eines Axons Neurotransmitter in den synaptischen Spalt<br />
freigeben; diese lagern sich an entsprechenden Rezeptoren der postsynaptischen<br />
Membran an und ermöglichen so die Weiterleitung des Signals an das folgende<br />
Neuron (Öffnung von Ionenkanälen Veränderung des Membranpotenzials).<br />
Ausgeschüttete Neurotransmitter, die sich nicht an Rezeptoren anlagern konnten,<br />
werden entweder abgebaut oder durch einen Wiederaufnahmemechanismus (Re-<br />
Uptake) in die präsynaptische Zelle zurückgeholt.<br />
Die im Zusammenhang mit psychischen Störungen wichtigsten Neurotransmitter<br />
sind: a) Noradrenalin<br />
b) Serotonin<br />
c) Dopamin<br />
d) Gamma-Aminobuttersäure (GABA)<br />
Psychopathologische Symptome werden meistens durch den Mangel oder<br />
Überschuss eines bestimmten Neurotransmitters verursacht. Ursachen für ein<br />
solches Ungleichgewicht können sein:<br />
Fehler in der Synthese des betreffenden Neurotransmitters (= gestörter<br />
Stoffwechselprozess)<br />
Gestörter Re-Uptake-Mechanismus<br />
Defekt, Mangel oder Überschuss postsynaptischer Rezeptoren<br />
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