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KLINISCHE PSYCHOLOGIE

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4.1.3. Hypomane Episoden<br />

Definition: Bei einer Hypomanie (griech. „hypo“ = „unter“) handelt es sich um eine<br />

Veränderung von Verhalten und Stimmung, die weniger ausgeprägt ist als bei einer<br />

richtigen Manie.<br />

Diagnostische Kriterien nach dem DSM-IV: Hypomane Episode<br />

Über 4 Tage anhaltend gehobene, expansive oder reizbare Stimmung, auffällig<br />

gegenüber normaler Stimmungslage<br />

Vgl. manische Episode: Eine mindestens einwöchige (bei Hospitalisierung<br />

auch kürzere) abgegrenzte Periode mit abnorm und anhaltend gehobener,<br />

expansiver oder reizbarer Stimmung.<br />

Mindestens 3 Symptome einer manischen Episode (s.o.: z.B. Größenideen,<br />

verringertes Schlafbedürfnis etc.) müssen erfüllt sein (genau wie bei der<br />

Manie) – im Unterschied zur Manie sind die Symptome jedoch nicht so stark,<br />

dass es zu Funktionsstörungen kommt, eine Hospitalisierung erforderlich wäre<br />

oder psychotische Symptome auftreten. Die Symptome müssen lediglich für<br />

andere erkennbar sein und dürfen nicht auf die Wirkung einer Substanz oder<br />

eines Krankheitsfaktors zurückgeführt werden können.<br />

Kurz: Der Hauptunterschied zw. Manie und Hypermanie besteht darin, dass<br />

letztere zu einer weniger deutlichen Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens<br />

führt!<br />

4.1.4. Gemische Episoden<br />

Definition: Unter gemischten Episoden versteht man Phasen, in denen sowohl<br />

Symptome der Manie, als auch solche der Depression auftreten – und zwar in kurzem<br />

zeitlichen Abstand.<br />

4.1.5. Depressive Störungen<br />

Major Depression, einzelne Episode:<br />

Vorhandensein einer einzelnen Episode eine Major Depression, wobei diese<br />

Episode keine andere Störung (z.B. eine Schizophrenie oder Psychose)<br />

überlagern darf.<br />

In der im Rahmen der Anamnese erhobenen Vorgeschichte des Patienten darf<br />

keine manische, hypomane oder gemischte Epsiode aufgetreten sein (es sei<br />

denn diese waren substanz-, behandlungs- oder krankheitsbedingt)<br />

Major Depression, rezidivierend (ICD-10: rezidivierende depressive Störung)<br />

Vorhandensein von mindestens zwei Episoden einer Major Depression, wobei<br />

diese Episoden keine andere Störung (z.B. eine Schizophrenie oder Psychose)<br />

überlagern dürfen.<br />

Als eigenständig betrachtet werden depressive Episoden, wenn sie durch<br />

ein mindestens 2-monatiges Intervall ohne gravierende Symptome<br />

voneinander getrennt sind.<br />

Ausschluss von manischen-, hypomanen- oder gemischte Episoden (s.o.).<br />

Dysthyme Störung:<br />

Depressive Verstimmung, die die meiste Zeit des Tages an mehr als der Hälfte<br />

aller Tage über einen mindestens 2-jährigen Zeitraum andauert.<br />

Beachte: Bei Kindern und Jugendlichen kann reizbare Verstimmung<br />

vorliegen und die Daher muss mindestens 1 Jahr betragen!<br />

Während der depressiven Verstimmung müssen mindestens 2 der folgenden<br />

Symptome vorliegen: Gewichtszunahme oder –abnahme, Schlafstörungen,<br />

Energiemangel, geringes Selbstwertgefühl, Konzentrations- und<br />

Entscheidungsschwierigkeiten, Hoffnungslosigkeit etc.<br />

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