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KLINISCHE PSYCHOLOGIE

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14. Sonstige Störungen<br />

14.1. Psychophysiologische Störungen:<br />

14.1.1. Allgemeines:<br />

Definition: Psychophysiologische Störungen haben im Gegensatz zu somatoformen<br />

Störungen tatsächlich eine physiologische Grundlage, ihre Entstehung und<br />

Verschlimmerung wird jedoch durch psychische Faktoren, insbesondere Stress, stark<br />

beeinflusst.<br />

Beispiele sind: Tinnitus, Asthma, Neurodermitis, Magen-Darm-Geschwüre,<br />

kardiovaskuläre Erkrankungen (Störungen des Herzkreislaufsystems)!<br />

Im DSM-IV und der ICD-10 bilden psychophysiologische Faktoren keine eigene<br />

Kategorie, sondern werden unter physiologischen Krankheiten geführt.<br />

Im DSM-IV gibt es die Möglichkeit, psychophysiologische Störungen auf Achse<br />

III („medizinische Krankheitsfaktoren“) zu kodieren.<br />

Psychophysiologische Störungen werden v.a. durch Stress hervorgerufen bzw.<br />

verschlimmert (s.o.):<br />

Über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse kann Stress auf<br />

lange Sicht zu einer Beeinträchtigung des Immunsystems führen.<br />

Um Stress adäquat zu verarbeiten und die subjektive Belastung möglichst gering<br />

zu halten, bedarf es geeigneter Copingstrategien (kontraproduktiv sind Flucht<br />

und Vermeidung)<br />

14.1.2. Konkrete Beispiele<br />

Kardiovaskuläre Erkrankungen (Störungen des Herz-Kreislauf-Systems):<br />

Bluthochdruck (essentielle Hypertonie): erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen<br />

Herzinfarkt oder Schlaganfall; ein prädisponierender Faktor für die Entwicklung<br />

von Hypertonie scheint Ärger zu sein!<br />

Koronare Herzkrankheiten (Angina Pectoris und Herzinfarkt =><br />

Durchblutungsstörungen): Risikofaktoren sind ein hohes Alter, männliches<br />

Geschlecht, Nikotin- und Alkoholkonsum, hoher Blutdruck (s.o.), erhöhter<br />

Cholesterinspiegel, Fettleibigkeit und Bewegungsarmut sowie ein stark<br />

leistungs- und wettbewerbsorientierter Lebensstil (Typ-A-Verhaltensmuster)<br />

Asthma:<br />

Wird meist durch Allergene oder Infektionen ausgelöst, wird aber auch durch<br />

psychische Faktoren beeinflusst!<br />

Chronische Schmerzen:<br />

Eine rein medizinische Behandlung chronischer Schmerzen reicht nicht aus;<br />

darüber hinaus muss den Patienten beigebracht werden, mit den Schmerzen<br />

besser zu leben (Training kognitiver Bewältigungsstrategien, Vermittlung von<br />

Copingstrategien, Entspannungsübungen, Biofeedback etc.)<br />

Aids: Hier kann die Psychologie präventiv wirksam werden!<br />

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