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KLINISCHE PSYCHOLOGIE

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Verhaltenshemmung); drücken sie die Taste nicht, obwohl sie müssten,<br />

spricht das für eine eingeschränkte Daueraufmerksamkeit!<br />

Einschub: Der CPT kann auch in ein „virtuelles Klassenzimmer“<br />

integriert werden (die Buchstaben erscheinen dann auf der Tafel und es<br />

gibt ablenkende Reize); dadurch werden a) realitätsnähere Bedingungen<br />

geschaffen und b) die Möglichkeit eröffnet, Auslösefaktoren<br />

auszumachen.<br />

Noch handelt es sich dabei jedoch um ein Forschungsprojekt, das sich<br />

in der Diagnostik und Therapie noch nicht etabliert hat!<br />

4. Körperliche / neurologische Untersuchung<br />

Seh- und Hörfähigkeit überprüfen, neurologische Ursachen ausschließen...<br />

Eine eingehende neurologische Untersuchung ist v.a. vor medikamentöser<br />

Behandlung erforderlich!<br />

5. Verlaufskontrolle<br />

Wie wirkt die Therapie (Schulleistung, Verhalten in der Familie etc.)?<br />

10.2. Theorien und Erklärungsmodelle<br />

10.2.1. Ätiologiefaktoren<br />

Grundsätzlich gilt: Bei der Ätiologie von ADHS wird neurologischen und<br />

genetischen Faktoren i.d.R. mehr Einfluss zugeschrieben als psychologischen<br />

Faktoren.<br />

Biologische Ätiologiefaktoren:<br />

Es besteht eine genetische Prädisposition für ADHS: Die Konkordanzraten<br />

liegen bei eineiigen Zwillingen zwischen 55 und 70% und Kinder, deren Eltern<br />

ADHS haben, erkranken 8 Mal häufiger!<br />

Risikoallelle liegen u.a. auf dem Dopamintransporter-Gen (DAT1); einem<br />

Serotonintransporter-Gen, dem Gen MAO-A…<br />

Pränatale Einflüsse: Rauchen und Trinken während der Schwangerschaft<br />

wirken auf das dopaminerge System des Kindes und erhöhen die<br />

Wahrscheinlichkeit für ADHS um den Faktor 2 – 3!<br />

Lebensmittelzusatzstoffe: Von Feingold (1973) stammt die These, dass<br />

bestimmte Lebensmittelzusatzstoffe zur Entstehung von Hyperaktivität beitragen<br />

(sofern sie das Nervensystem beeinträchtigen); diese These war lange Zeit sehr<br />

populär ( Verschreibung zusatzstofffreier Diäten), gilt aber vermutlich nur für<br />

einen sehr kleinen Teil der Betroffenen ( nur äußerst wenige Kinder sprechen<br />

nämlich positiv auf die besagten Diäten an)<br />

Psychologische Ätiologiefaktoren<br />

Chronische Konfliktsituationen und verminderter familiärer Zusammenhalt<br />

Psychopathologische Auffälligkeiten auf Seiten der Eltern (insbes. der Mutter)<br />

Modelllernen<br />

Operantes Lernen (Hyperaktivität wird mit erhöhter Aufmerksamkeit belohnt)<br />

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