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Die Agyptische Religion

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Der Totenglaube der alteren Zeit und des neuen Reiches. 107<br />

als einen Jager schildert, der die Sterne des Himmcls fangt<br />

und die Gotter und Verklarten auffriijt : Der Himmel regnet,<br />

die Sterne kampjen, die Bogen irren umber und die Knochen<br />

des Akeru zittern . . . . wenn ste ihn gesehen hnben, wie er<br />

aufgeht und eine Seele hat als Gott, der von seinen Vatern lebt<br />

und von seinen Miittern ij3t. . . . Seine Herrlichkeit ist am<br />

Himmel, seine Kraft ist im Horizont, wie die des dtum seines<br />

Vaters, der ihn erzeugte; er erzeugte ihn als &en, der starker<br />

ist nts er selbst. . . . Er ist es, der Menschen ij3t und von<br />

Gottern lebt. Der Scheiteljasscr und der Emi-kehau sind es,<br />

die sie fiir ilin jnngen; der Prachtkopf hiitet sie fiir ihn und<br />

treiht sie ihm TU, der Heri-Terut fesselt sie ihm, der Laufer<br />

init allen Messern sticht sie ihrn ab und nimmt ihren Bauch<br />

a m . . . der Schesmu zerlegt sie ihrn und kocht davon in seinen<br />

Abendkesseln. Er ist es, der ihren Zauber ipt und ihre Ver-<br />

klarten verschluckt. <strong>Die</strong> Groj3en von ihnen sind seine Morgen-<br />

speise, die Mittleren sind sein Abendbrot und die IZeinen von<br />

ihnen sind sein Nachtmah.1. <strong>Die</strong> Greise und Greisinnen von<br />

ihnen kommen in seinen Ofen. <strong>Die</strong> Groj3en am nordlichen<br />

Himinel werfen Feuer unter die Kessel, die die Sclzenkel ihrer<br />

Altesten enthnlten. <strong>Die</strong> Himmelsbewohner sind sein eigen, und<br />

was er schiept, sind Kessel mit den Beinen ihrer Weiber. Und<br />

diese scheuijliche Kost bringt ihm Nutzen, denn er versehrt<br />

ihre sa.tten Gedarme und genieijt damit Sattigung; er iijt ihre<br />

Herzen und ihre Kronen und gewinnt damit deren Krafte,<br />

SO daij ihr Zauber in seinem Leibe ist; er verschluckt den Ver-<br />

stand jedes Gottes - Anschauungen, die ja auch sonst bei<br />

Kannibalen sich finden.<br />

Naturlich bilden aber derartige Phantasien nur die Aus-<br />

nahme und se!bst der Glaube, daij der tote Konig im Sonnen-<br />

schiffe den Re begleite, kann, so haufig er auch vorkornmt,<br />

schwerlich als der eigentlich volkstiimliche gelten. Nach diesem<br />

haben vielmehr die Verltlarten einen festen Wohnort auj<br />

der Ostseite -des Himmels auji seinem nordlichen Teile unter den<br />

Unzierganglichen 38) oder bei den J/er.hlartetL, den Unvergazg-<br />

lichen, die im Norden des Himmels sind 39) oder im Osten des<br />

Himmels 40)). Vielleicht dachte man an die im Nordosten ge-<br />

legene Stelle der Zirkumpolarsterne, die ja wirklich als bun-<br />

vergangliche(( gelten konnen, da sie nie gleich den anderrn<br />

vom Himmel verschwinden 41).<br />

<strong>Die</strong>sen Wohnort der Seligen malte sich das Volk dam<br />

weiter ails als eine Reihe von Inseln, die von allerhand Ge-<br />

wassern urnschlossen werden; es liegt nahe, zu denken, dai3<br />

der matte Streifen der Mi!chstraBe, dessen Verastelungen<br />

38) Pyr. 1000. 39) Pyr. P. 435. 40) Pyr. 916. 41) Nach<br />

Mitteilung Borchardts.

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