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Die Agyptische Religion

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56<br />

Drittes Kapitel.<br />

schwere Steinbilder hatte man ja auch nicht umhertragen<br />

konnen, wie dies doch bei den Festen erforderlich war.<br />

Ubrigens waren die meisten Gotterbilder nach demselben<br />

Schema gebildet und unterschieden sich, wie die oben ge-<br />

gebenen Bilder der Gottheiten zeigen, nur durch die ver-<br />

schiedenen Kopfe, Kronen und Attribute. Ihr Bart war<br />

eine geflochtene Strahne mit gekrummter Spitze, ahnlich<br />

dem, den noch heute innerafrikanische Stamme tragen. War<br />

das Kleid angegeben, so war es bei den Gottern meist ein<br />

besonderes kurzes Gewand, das an Tragbandern uber den<br />

Schultern hing, wahrend die Gottinnen die allgemeine alte<br />

Frauentracht trugen. Bei manchen besonders altertumlichen<br />

Bildern (z.B. dem des Ptah, S. 20) war auch dieTracht gar nicht<br />

angedeutet und die Figuren glichen etwa einer Mumie.<br />

Ubrigens erforderten diese alten Gotterbilder zuweilen Rem-<br />

raturen und oft auch lie0 kin<br />

frommer Herrscher sie durch<br />

neuen Schmuck aus Gold und<br />

Edelsteinen verschonern. Fur<br />

diese verantwortlichen Ar-<br />

beiten bestanden besondere<br />

Werks tat ten, die Goldhauser;<br />

man versteht es, daij die Gold-<br />

schmiede, denen es vergonnt<br />

war, darin zu arbeiten, sich<br />

mit Stolz ruhmten, das Geheinze<br />

in den Goldhausern (d. h. die<br />

Gotterbilder) kennen gelernt zu<br />

haben 4).<br />

<strong>Die</strong> gewohnliche Behausung<br />

des Gotterbildes ist seine Kapelle,<br />

im letzten allerheiligsten Raume<br />

des Tempels. Gern stellt man<br />

diese Kapelle aus einem ein-<br />

zigen Bloclre harten Granites<br />

her, der das heilige Bild dann<br />

als eine undurchdringliche Mauer<br />

umgibt; vorn ist sie durch einen<br />

ehernen Einsatz mit einer zwei-<br />

gr. Spgte Kapelle aus dem flugeligen Tur verschlossen. <strong>Die</strong><br />

Tempel yon Philae. (Paris.) Stelle, wo diese Kapelle steht,<br />

die grope Statte, wie man zu<br />

sagen pflegt, ist nun derOrt, wo sich der tagliche Kultus abspielt.<br />

4) 2. B. Mar. Mast. S. 450 (n R); im Tempel von Dendera gab<br />

es in griechischer Zeit nicht weniger als 48 Goldschmiede, von denen<br />

je 12 zugleich im <strong>Die</strong>nst standen (Mar. Dend. IV 22a).

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