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Die Agyptische Religion

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228 Elftes Kapitel.<br />

sah er, dafi man am Tempel beschaftigt war, die Beschadigungen<br />

auszubessern, die die ohnmachtigen Barbaren ihm angetan<br />

hatten, und sogleich befahl er, den Tempel auszubauen.<br />

Dann kehrte seine Majestat in seine Residenz zuriick, voll<br />

Freude iiber das, was er fur seine Vater, die sehr groaen lebenden<br />

Widder zu Mendes, getan hatte. Als dann spater im 15. Jahre<br />

die Konigin Arsinoe starb, die auch Priesterin des heiligen<br />

Widders gewesen war, da hielt man ihr eine Totenfeier in<br />

Mendes ab, bei der man jauchzte und ihre Seele zum Leben<br />

erweckte neben den lebenden Widdern, wie das den Seelen der Gotter und Gottinnen gesclaieht, uon Anbeginn an bis auf den<br />

heutigen Tag, denn Mendes ist ja ihre Stadt, wo sie sich wieder<br />

verjiingen. Und seine Majestat liea ihr Bild in allen Tempeln<br />

aufstellen, was deren Priestern sehr angenehrn war. In Mendes<br />

aber fuhrte man es in Prozession heraus mit den heiligen<br />

Widdern, und es erhielt den Namen: odie vom Widder geliebte<br />

Arsinoe Philadelphoscc. Aber auch Gunstbezeugungen reellerer<br />

Natur wurden dem Tempel von Mendes zuteil. Wahrend<br />

sonst uberall im Lande von den Fahren eine Steuer erhoben<br />

wurde, blieb der Gau von Mendes frei davon, denn die Priester<br />

sagten seiner Majestat, niemals hatten sie bisher eine Steue?<br />

bezahlt und alles, was in ihrer Stadt ein- und ausgehe, gehore<br />

ihrenz Gotte und Re habe das Land zu dessen Unterhalte<br />

geschaffen. Und wahrend sonst ein Teil aller Einkunfte des<br />

Gaues an den Fiskus abgeliefert werden mufite, so liei3 der<br />

Konig vom Gau von Mendes diesen Teil nicht mehr einziehen.<br />

Denn die Priester beriefen sich darauf, dai3 Thoth<br />

selbst einen Befehl an die Konige der Zukunft erlassen habe,<br />

daB sie fur die Opfer des Zebenden Widders sorgen sollten.<br />

Wiirden sie diese Op fer verringern, so wiirde eine unendliche<br />

Menge von Ungliick unter den Menschen entstehen.<br />

Im Jahre ZI war dann der Tempel vollendet; die feierliche<br />

Einweihung, bei der sich der Konig durch seinen Sohn<br />

vertreten liei3, wurde im ganzen Lande gefeiert. Nach der<br />

Feier folgten die Priester dem Hofe zur Residenz mit Blumenstraufien<br />

und Salben, um dem Konige eine Freude zu machen;<br />

seine Majestat salbte sich mit Myrrhen und auch seine Kleider<br />

wurden durchduftet und seine Majestat liea sich davon etwas<br />

in den Palast bringen und alle Prinzen taten ebenso wie er.<br />

Endlich ereignete sich unter dieser Regierung noch ein anderes<br />

groi3es Gluck fur Mendes: ein neuer heiliger Widder wurde<br />

gefunden. Man berichtete es dem Konige, damit er das<br />

Kollegium der Gelehrten zur Prufung kommen liefie; er berief<br />

sie aus allen Tempeln Agyptens herbei, sie besahen den<br />

Widder und fanden, daij seine Gestalt den Angaben der<br />

alten Schriften entsprach. Man gab ihm den Titel: alebende<br />

Seele des Re, lebende Seele des Schu, lebende Seele des Keb

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