Die Agyptische Religion
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170 Siebentes Kapitel.<br />
sich dem im Wasser naht, der naht dem Horusauge. Zuriick,<br />
ihr Wassertiere! . . . . erhebt euer Gesicht nicht, ihr Wasser-<br />
tiere, wenn Osiris bei euch vorbeikommt . . . . . 0 ihr Wasser-<br />
bewohner, euer Mund wird von Re verschlossen, eure Kehle<br />
wird von Sechmet verstopft, ewe Zunge wird von Thoth abge-<br />
schnitten, ewe Augen werden von dem Zaubergotte geblendet.<br />
Das sind diese vier Gotter, die den Osiris schiitzen, das sind<br />
die, die den, der im Wasser liegt, schiitzen, alle Menschen und alle<br />
Tiere, die im Wasser liegen. Heute!’I) Gegen die Skorpion-<br />
stiche hilft es, wenn man an die arme Mutter denkt, die<br />
sich mit ihrem Kindchen in den Siimpfen des Delta ver-<br />
stecken muBte. Ich, Isis, gebar den HOYUS, den Sohn des<br />
Osiris, im Deltasumpfe und freute mich sehr dariiber, . . . . ich<br />
versteckte ihn und verbarg ihn aus Furcht . . . Einmal aber<br />
da fund ich ihn, den schonen goldnen HOTUS, das vaterlose Kind,<br />
wie er die Erde benetzte mit dem Wasser seiner Augen und<br />
dem Nap seiner Lippen, sein Leib war miide, sein Herz pochte . .<br />
Ich schrie und klagte: ,>Mein Vater ist in der Unterwelt und<br />
meine Mutter im Totenreich, mein alterer Bruder liegt im<br />
Surge . . . . Ich will irgend jemand von den Menschen rufen,<br />
ob sich ihr Hem mir zuwendecc. Ich rief die Sumpfbewohner<br />
und sie wandten mir gleich ihr Herz zu; die Leute kamen zu<br />
mir aus ihren Hausern und eilten auf meinen Ruf zu mir. Sie<br />
klagten iiber die Grope meines Ungliicks, aber keiner von diesen<br />
vermochte mir zu helfen. Eine Frau kam zu mir, die die<br />
erfahrenste ihrer Stadt war . , , . die sagte mir, Seth konne es<br />
nicht getan haben, denn Seth kommt nicht in diesen Gau, er<br />
irrt nicht durch Chemmis . . . . Vielleicht hat ihn ein Skorpion<br />
gestochen . . . . Da legte Isis ihre Nase an seinen Mund und<br />
merkte den Geruch davon . . . . sie erkannte das Leiden des gottlichen<br />
Erben und fund, dap er vergiftet war. Da nahm sie<br />
ihn schnell in ihre Arme . . . . sHorus ist gebissen, o Re; dein<br />
Sohn ist gebissen, Horus ist gebissen, der Erbe deines Erbem<br />
. . . . Da kam Nephthys weinend und ihre Kluge durchtonte die<br />
Siimpfe. Selkis schrie: )>Was gibt es? was gibt es? was ist<br />
denn dem HOYUS, dem Sohn der Isis? Bete zum Himmel, so<br />
wird die Mannschaft des Re Halt machen und das Sonnenschiff<br />
geht nicht bei Horus vorbei.cc<br />
Da stiep Isis ihren Ruf aus zum Himmel und ihren Schrei<br />
zur Burke der Ewigkeit. Da stand die Sonne still und bewegte<br />
sich nicht von ihrem Platze. Thoth kam, versehen mit seinem<br />
Zauber, mit einem gropen Befehle vom Re und sagte: >>Was<br />
gibt es? was gibt es? Isis, du herrliche Gottin mit dem kundigen<br />
Munde. Es ist doch dem Sohn Horus nichts Boses geschehen?<br />
. . . . Ich komme her aus dem Schiffe der Sonne von<br />
11) ib. 38 ff.