Die Agyptische Religion
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2 00 Achtes Kapitel.<br />
anstaltet, schlagt sich alles Volk aus Schmerz; auch die Karer,<br />
die dort ansassig sind, beteiligen sich an dieser Feier - nur<br />
dai3 sie als Barbarcn es nicht beim Schlagcn lassen, sondern<br />
sich mit Messcrn zerfleischen41). Bei dem grooen Feste von<br />
Bubastis stromen 700 000 Menschen von uberall her in dieser<br />
Stadt zusammen: Manner und Weiber fahren zusammen<br />
115. Spate Figur der Bastet,<br />
die an ihrenKatzen undKorben<br />
kenntlich ist. Affen klettern<br />
auf h en Schultern, ein anderer<br />
blies neben ihr die Flote.<br />
(Berlin I 2424.)<br />
und auf jedem Sihiff ist Pine grope<br />
Menge von ihnen. Manche Frauen<br />
haben Kastagnetten, die sie spielen,<br />
manche Manner spielen die ganze<br />
Fahrt hindurch die Flote und<br />
die ubrigen Weiber und Manner<br />
singen und klatschen in die Hande.<br />
Kommen sie an einer Stadt vorbei,<br />
so legen sie das Schiff an; dann<br />
treibt ein Teil der Frauen es weitev<br />
so, wie ich's eben sagte, andere<br />
verhohnen schreiend die dortigen<br />
Frauen, andere tanzen und andere<br />
heben sich die Kleider hoch. So<br />
machen sie es bei jeder Stadt, die<br />
am Flusse liegt. Kommen sie<br />
dann nach Bubastis, so feiern sie<br />
das Fest mit gropen Opfern, und<br />
es wird mehr Wein bei diesem<br />
Feste verbmucht, als im ganzen<br />
ubrigen Jahre 42).<br />
Auch durch Opfer nimmt das<br />
Volk am Kultus teil, wenn auch<br />
unter der Aufsicht der Priester.<br />
Einer derselben - gewii3 der alte<br />
Wccb (S. 69) - untersucht zu-<br />
erst den Opferstier; hat er kein<br />
schwarzes Haar, sind die Schwanzhajre richtig gewachscn<br />
und zeigt die Zunge nichts Absonderlichcs, so hangt<br />
er ein Siege1 an sein Horn und erklart ihn damit fur rein43).<br />
Das so gezeichnete Tier fiihrt man an den Altar, wo man opfern<br />
will und zundet ein Feuer an. Dam sprengt man Wein darauf,<br />
ruft den Gott an, schlachtet es und schneidet ihm den Kopf ab.<br />
Den Leib des Tieres zieht man ab, den Kopf aby verfluchen sie<br />
. . . . und wunschen, dap, wenn ihnen selbsf oder Agypten ein Un-<br />
heil bevorstehen sollte, dies auf diesen Kopf fallen moge 44). Daher<br />
essen denn auch die Agypter keine Kopfe; in den Stadten,<br />
VI" Griechcn lcben, verkaufen sie sie an diese; an anderen<br />
Orten wirft man die Kopfe in den Flui3.<br />
4') ib. 61. 42) ib. 60. 43) ib. 38. 44) ib. 39.