Die Agyptische Religion
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Aus der griechischen Zrit Agyptens.<br />
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Wenn dieser Vorsaal noch halb der Offentlichkeit angehort,<br />
so treten wir mit dem nachsten groi3en Saale (B), dem<br />
Saale des Erscheinens, in die eigentlichen Kultusraume ein.<br />
In ihm finden die Prozessionen an den sclzonen Festen statt,<br />
wahrend der folgende Raum (C) als Opfersaal fur solche<br />
Tage dient, an denen man den Gott zz~ seinen Speisen fuhrt.<br />
<strong>Die</strong> nachste Tur bringt uns dann in den mittleren Saul (D);<br />
dal3 er als Vorraum zu dem Ausgangspunkt der Prozessionen<br />
dient, zeigen die Bilder und Inschriften an seinen Wanden.<br />
Da sehen wir die Standartentrager, die den Gottheiten voranschreiten,<br />
wenn sie hier bei den Festen ihre Wohnung verlassen.<br />
<strong>Die</strong>ses Sanktuar der Festtage (E), der grope Sitz,<br />
ist ein rings ummauerter dunkler Saal, der reichlichen Raum<br />
bietet fur die Schreine und die tragbaren Barken der verschiedenen<br />
Gotter und fur den Priester, der hier vor diesen<br />
die Zeremonien des Rituals vollzieht, \vie sie die Bilder an<br />
den Wanden darstellen. Hinter diesem Saale liegt dann das<br />
eigentliche Allerheiligste (m), das das taglich verehrte Hauptbild<br />
der Hathor umschlol3; es fuhrt den Namen des groben<br />
Hauses. Es gehort schon der langeil Reihe von Zimmern an,<br />
die die inneren Sale des Tempels beiderseits umfassen. Da<br />
liegen neben dem Saale des Erscheinens links die Kuche fur<br />
die Salben und Wohlgeruche (a), ein Raum fur Blumen (b)<br />
und einer, in den man das Opfer brachte, nachdem Hathor<br />
sich daran erfreut hatte (e); eine Tur, die aus diesem herausfuhrt,<br />
mochte ihn mit dahinterliegenden Speichern verbinden.<br />
Rechts liegen unter anderm die Schatzkammer des Tempels<br />
(w) und ein Raum der Wasserspenden (v), dessen Aui3entur<br />
zum Brunnen gefuhrt haben wird. <strong>Die</strong> Kammer d diente<br />
irgendwie zu den Opfern des daneben liegenden Opfersaales,<br />
wahrend in e die Kleider und Salben der Gottin lagen, deren<br />
man bei ihrer Toilette bedurfte. <strong>Die</strong> Raume im hinteren<br />
Teile des Tempels sind zumeist heilige Statten. So ist g die<br />
Stelle, wo die Gottin einst von ihrer Mutter geboren worden<br />
ist; darum zeigen auch die Bilder ihrer Wande, wie der Konig<br />
der Hathor diejenigen Gaben darbringt, deren auch ein Gotterkind<br />
bedarf: Milch und Leinen. <strong>Die</strong> Kammern h und i sind Kapellen<br />
des Osiris Soltaris und des Horus, des Vereinigers der<br />
beiden Lander, wahrend o der Wohnsitz des Re ist. <strong>Die</strong> Zimmer<br />
neben dem zweiten Allerheiligsten sind Nebenraume desselben,<br />
in 1 wird das Gotterbild mit Wasser gereinigt, n, das<br />
Feuerhaus, dient zum Rauchern und zu Brandopfern. Daneben<br />
liegen noch zwei Kammern, k und p, fur die Musikinstrumente<br />
des Kultus, fur die Sistrumklappern und fur die<br />
grofien Halsketten, mit denen man beim Tanze klirrte. <strong>Die</strong><br />
Raume r, s, t endlich bilden gleichsam ein besonderes Heiligtum<br />
fur sich; es ist die Statte, an der man die groijen Feste