Die Agyptische Religion
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Aus der griechlschen Zeit Agyptens. 25 5<br />
ihnen denken, so gereichen sie doch gewi8 dem Toten zum<br />
Segen.<br />
<strong>Die</strong>se glanzende Ausstattung<br />
hangt vielleicht mit einer seltsam<br />
fur diese Zeit sicher belegt ist 30):<br />
man bewahrte die Mumien der An-<br />
gehorigen eine Zeitlang im Hause<br />
auf, als konne man sich von ihrem<br />
Besitze nicht trennen. Dabei<br />
stellte man sie in Sargen auf,<br />
deren Tur sich wie die eines<br />
Schrankes offnete, oder sie ruhten<br />
auch auf den schonen Bahren mit<br />
den durchbrochenen Wanden, die<br />
sich in den Grabern dieser Zeit<br />
finden.<br />
Naturlich waren Bestattungen<br />
dieser Art nur etwas fur die<br />
Reicheren, aber auch bei dem<br />
Armsten tvird jetzt von Obrigkeits<br />
wegen dafur gesorgt, daB er seine<br />
richtige Beisetzung erhalt. Und<br />
das ist nicht so einfach, denn ein<br />
jeder sol1 auf dem Friedhofe seiner<br />
Heimat ruhen. Da werden denn<br />
die Mumien wie Frachtstuclre<br />
adressiert: auszuladen inz Hafen<br />
der romischen Mumien<br />
en Sitte zusammen, die<br />
71on ~~ Emmau ~. oder auch nur aus<br />
Bompae, und so einem Schiffer zur 154. im Schrank<br />
Bestellung an den Totengraber von (Berlin I 7039.)<br />
Emmau oder Bonipae mitgegeben.<br />
Der setzt sie dann im Sande bei, wo schon Hunderte<br />
anderer Mumien ruhen, wohl geordnet und mit holzernen<br />
Etilietten behangt. Es ist eine bunte Gesellschaft, die<br />
sich in einem solchen Massengrabe der romischen<br />
Zeit zusammenfindet, neben dem Priester Sansnos und<br />
der Matrona, der Gattin des Arztes Apollonios, liegt der<br />
Zimmermann Psenthaesis und liegt Epaphrys, der Sklave des<br />
Philosophen Julius Isidorus 31). Und noch etwas anderes fallt<br />
uns auf, wenn wir die Etiketten eines solchen Regrabnisplatzes<br />
durchsehen, die Verschiedenheit der kurzen Worte,<br />
die hier und da den Namen begleiten. Da ist die agyptische<br />
Forme1 es lebt deine Seele, und da sind die griechischen traure<br />
nicht, niemand ist unsterblich oder zur ewigen Erinnerung.<br />
30) Carl Schmidt, Agypt. Zeitschr. 32, 56; vgl. auch Cicero, Tusc. I<br />
45: 108.<br />
31) Krebs, Agypt. Zeitschr. 32, 36 ff.