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Die Agyptische Religion

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I20 Funftes Kapitel.<br />

nicht viele Worte gemacht. Ich habe den Konig nicht geschmlht.<br />

Meine Stimme war nicht laut. Ich habe den Gott nicht ge-<br />

schmaht u. a. m. Dann aber spricht der Tote also zu den<br />

furchtbaren Richtern: Gelobt seid ihr, ihr Gotter. Ich kenne<br />

euch und kenne ewe Namen. Ich falle nicht VOY eurem Schwert.<br />

Ihr meldet diesem Gotte, in dessen Gefolge ihr seid, nichts Boses<br />

iiber mich; ihr habt euch nicht mit mi? zu bcfassen, ihr sprecht<br />

die Wahrheit iiber miclz Vcr dem Hewn des Alls. Denn ich<br />

habe Gerechtes getan in Agypten, ich habe den Gott nicht ge-<br />

schmaht und der zeitige Konig hatte sich nicht mit mir xu befassela.<br />

Gelobt seid ihr, ihr Gotfer, die ihr in der Halle der zwei<br />

Wahrheiten seid, in deren Leib keine Luge ist und die ihr von<br />

Wahrheit lebt . . . vor Horus, der in seiner Sonne wohnt. Er-<br />

rettet mich VOY dem Babai (vgl. unten S. I~I), der da lebt von<br />

den Eingeweiden der Groaen, an dem Tage der gropen Ab-<br />

rechnung. Seht, ich komme zu euch, ohne Siinde, ohne Boses . . . ;<br />

ich lebe van Wahrheit und nahre mich von der Wahrheit meines<br />

Herzens. Ich habe getan, was die Menschen sagen und woriiber<br />

die Gotter zufrieden sind. Ich habe den Gott befriedigt mit<br />

dem, was er gem hat. Ich babe dem Hungrigen Brot gegeben<br />

und Wasser dern Durstigen und Kleider dem Nackten und<br />

eine Fahre dem Schiffslosen. Ich habe Opfer den Gottern gegeben<br />

und Totenspenden den Verklarten.<br />

Errettet mich, hiitet mich; ihr verklagt mich nicht vor dem<br />

gorben Gotte. Ich bin einer mit reinem Mund und reinen<br />

Handen, zu dem die, die ihn sehen, sWillkommen, Will-<br />

kommmcc sagen.<br />

Was der Tote dann noch weiter zu seiner Rechtfertigung<br />

anfiihrt, dai3 er jenes Wort gehort habe, das der Esel mit der<br />

Katze sprach u. a. m., wird belegen sollen, dai3 er ein treuer<br />

<strong>Die</strong>ner des Osiris gewesen sei, der dessen Feste und Auf-<br />

fuhrungen mitgemacht habe.<br />

Wer diese Listen nicht begangener Schuld durchsieht,<br />

merkt bald, dai3 es ihren Verfassern schwer gefallen ist,<br />

fur die 42 Richter, deren Zahl diirch die 42 Gaue gegeben<br />

war, nun auch 42 Sunden aufzufinden; sie wiederholen sich<br />

vielfach in anderer Fassung oder sie sind ganz allgemein<br />

gehalten. Was als verboten gilt, ist etwa folgendes: die<br />

Gotter und die Toten schadigen, morden, qualen, stehlen,<br />

Unmundige berauben, betrugen, Unzucht und Ehebruch<br />

begehen, lugen, verleumden, schmahen, lauschen - alles<br />

Dinge, die auch unsere Mora! verdammt 1x7). Nur eines<br />

"7) Auf der Stele Ramses' IV. in Abydos kommt u. a. noch als<br />

religios verboten vor: ,,das werdende Ei zu zerbrechen", und ,,am Feste<br />

der Bastet Lowen (ihr heiliges Tier) zu jagen". AuBerdem (den Grund<br />

verstehen wir nicht): in einem Tempe1 ,,beim Widder von Mendes zu<br />

schworen" und ,.den Namen des (Ptah) Tenen zu nennen".

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