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Die Agyptische Religion

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Der Totenglaube der alteren Zeit und des neuen Reiches. 109<br />

Pflanze benannt ist und das auch den spateren Agyptern<br />

noch als das Land der Verltlarten gilt. Dafl man sich diese<br />

Paradiese nach der .4rt des eigenen Landes dachte, versteht<br />

sich von selbst; sie haben Gewasser, die man wie die Nil-<br />

kanale zur Zeit der Uberschwemmung ijfnet, sie werden<br />

mit Wasser gefiillt und griinen42) dann, um den Toten ihre<br />

Nahrung zu gewahren. Denn ohne Nahrung konnen auch<br />

die Gotter und die Verklarten 'des Himmels nicht bestehen;<br />

im Osten des Himmels steht jene hohe Sykomore, auf der die<br />

Gotter sitzen 43), der Lebensbaum, von denz sie leben 44) ; dessen<br />

Fruchte ernahren auch die Seligen. Und die Gottinnen, die am<br />

Hinimel sind, gewahren dem Toten noch unschuldigere Kost.<br />

Kommt er zur Nut oder zu der Schlange, die die Sonne hutet,<br />

so begriiflt ihn jede als ihren Sohn; sie hat Mitlezd mit ihm<br />

und reicht ihnz ihre Brust, dab er sie sauge und so lebt er und<br />

ist wieder ein Kind 45). Er kommt zu jenen seinen beiden<br />

Miittern, den Geiern mit langem Haar und strotzenden (?)<br />

Bviisten, die auf dern Berge Sehseh sitzen; sie reichen ihre Brust<br />

seinem Munde und nientals entwohnen sie ihn 46). Aber auch<br />

auf andere Speisen und auf ein Leben gewohnlicherer Art darf<br />

hoffen, wer den irdischen Gewohnheiten nicht entsagen mag.<br />

Er empfangt seinen Anteil Zion dern, was in der Scheune des<br />

gropen Gottes ist, er wird gekleidet von den Unvergdnglichen und<br />

hat Brot und Bier, die ewig dauern 47): er ipt dies sein Brot<br />

ganz allein und braucht keinem, der hinter ihm stelzt, etwas<br />

davon abzugeben 48). .Seine Nahrung ist unter den Gottern<br />

und sein Wasser ist Wein wie das des Re 49). Wenn Re ijt,<br />

so gibt er ilzm, wenn Re trinkt, so gibt er ihm. Er schlaft gesund<br />

alle Tage . . . es geht ihm heute besser als gestern 50)). So wohl<br />

ergeht es den Verklarten mit ihrern ausgestatteten Munde SI),<br />

sie brauchen nicht Hunger zu essen und Durst au trinken 52)<br />

und sie haben nicht zu furchten, dai3 sie einmal zu jener<br />

Nahrung greifen mussen, die dem Agypter immer als das<br />

auflerste Schrecknis vorschwebt, zu dem eigenen Unrat 53).<br />

Nicht jedeni aber gelingt es, auf den schijnen Wegen, die<br />

am Hirnrnel sind 54), zu diesen Gefilden der Seligen zu gelangen,<br />

denn die Gewasser, die sie umschlieflen, sind schwer zu uber-<br />

schreiten. Da hofft der eine auf die Gunst gottlicher Vogel,<br />

des Falkeii des Horus und des Ibis des Thoth, daij sie ihn hin-<br />

iibertragen werden: ihr Krallen des Horus, ihr Fliigel des<br />

Thoth, setzet ihn iiber und lapt ihn nicht uniibergeset3t 55)!<br />

Andere beten zu jenen Sohnen des Horus, von denen wir im<br />

42.) Pyr. P. 416. 43) Pyr. 916 44) Pyr. P. 431. 45) Pyr.<br />

911, 912, 1109. 46) Pyr. P.302. 47) Pyr. P.39j, 391. 48) Pyr.<br />

P. 443. 49) Pyr. 130. 50) Pyr. 123. 122. 51) Pyr. 931.<br />

S2) Pyr. 131 S?) Pyr. 128. 54) Pyr. 822. 55) Pyr P. 390.

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