Die Agyptische Religion
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Der Kultus in alterer Zeit.<br />
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ebenso auch an Helligkeit: im Hofe strahlt die<br />
agyptische Sonne in ungehinderter Glut, der Saal emp-<br />
fangt ein gemildertes Licht durch sein Tor und durch<br />
Fenster am Dach, im Allerheiligsten herrscht tiefes<br />
Dunkel.<br />
Auch die Ausschmuckung der Tempel ist im ganzen<br />
immer die gleiche. Alle Wande und alle Saulen sind mit<br />
bunten Reliefs und mit nicht<br />
minder bunten Inschriften be-<br />
deckt; auf den Auf3enmauern<br />
stellen sie die Taten des Herr-<br />
schers dar, der den Tempel erbaut<br />
hat, im Innern haben alle Bilder<br />
Bezug auf den Kultus des Gottes<br />
und zeigen im Bilde, was sich<br />
in diesen Raumen alltaglich ab-<br />
zuspielen pflegt. Auch die Orna-<br />
mente sind nicht gleichgultig<br />
gewahlt; unten erinnern sie an<br />
Erde und Nil, wahrend die Decke<br />
durch Sterne und fliegende Geier<br />
als Himmel gestaltet wird. Des<br />
weiteren stehen vor dem Pylon<br />
die Obelisken, zwei Steinpfeiler,<br />
wie man sie auch bei anderen<br />
Bauten vor ein Tor zu setzen<br />
pflegte. Dahinter ragen an der<br />
Wand des Pylons vier hohe Masten<br />
auf, von deren Spitzen bunte<br />
Wimpel flattern. Vor dem Tor-<br />
gebaude oder innen im Hofe<br />
sitzen gewaltige Kolosse des<br />
Konigs, gleichsam als Huter des<br />
Heiligtumes, das er erbaut hat. 49. Gr~drifl des Tempels<br />
Kleinere Statuen des Konigs, die Ramses’ in Karnak.<br />
in den verschiedenen Raumen des<br />
Tempels verteilt sind, zeigen ihn, wie er betend oder<br />
opfernd den Gott verehrt. Auch Statuen anderer Gotter<br />
stehen oft im Tempel, als wollten auch sie dem groi3en<br />
Gotte desselben dienen, so Nilgotter, die ihm die Erzeugnisse<br />
ihres Stromes darbringen oder Bilder der lowenkopfigen<br />
Sechmet, die seine Feinde abhalten.<br />
Der groi3e Altar, der nur eine einfache Erhohung war,<br />
auf die man die Speisen legte, stand wohl meist inmitten<br />
des Saulenhofes; kleinere Tische, zum Aufstellen von Speisen<br />
und Getranken, werden auch in den anderen Raumen des<br />
Tempels nicht gefehlt haben.