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Die Agyptische Religion

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<strong>Die</strong> Grundziige des Gotterglaubens.<br />

13<br />

Eine zweite wichtige Statte, wo man den Sonnengott<br />

verehrte, war das heutige Edfu in Oberagypten, in dem noch<br />

jetzt sein grooer Tempel vollig erhalten steht. Von hier<br />

stammte das merkwurdige Bild des Gottes, das die Sonne<br />

darstellt, wie sie mit buntem Gefieder, ihre Feinde vernichtend,<br />

IO. Der Sonnengott von Edfu.<br />

uber den Himmel fliegt; dieses Bild des Hovus von Edfu (oder<br />

wie man gewohnlich nur sagte des von Edfu) pflegte man uber<br />

den Turen der Tempel anzubringen, damit es auch von diesen<br />

alles Bose abhalte.<br />

In anderen Tempeln hatte der Sonnengott fruh einen<br />

besonderen Namen erhalten und, war zu einem selbstandigen<br />

Gotte geworden, an dem nur weniges noch an seine ursprung-<br />

Iiche Natur erinnerte; dahin gehoren verrnutlich hdin, Hor-<br />

sopd und andere, die wir unten (S. IS, 19) besprechen werden.<br />

Wir gedachten oben einer alten Vorstellung, wonach<br />

Sonne und Mond die Augen eines groBen Gottes waren, des<br />

Hor-jerti, des Horus der beiden Augen. So selten wie dieser<br />

alte Gott selbst erwahnt wird, der Gedanke, daB die beiden<br />

groi3en Gestirne die Augen des Lichtgottes seien, ist den<br />

Agyptern immer gelaufig gewesen. Freilich in seltsamer<br />

Verquickung: weil das gluhende Auge der Sonne deren<br />

Feinde versengt, so wirft man es zusammen mit jener<br />

Schlange, die am Scheitel des Re ist 6) und die die Gegner<br />

des Gottes durch Feuerspeien beksinpft. Und weil es zwei<br />

Augen sind, die der Gott hat, so muB er nun auch zuweilen<br />

statt der gewohnlichen einen Schlange ihrer zwei tragen,<br />

und der Gott hat seine beiden Augen, als seine beiden<br />

Schlangen 7).<br />

Auch den Mond treffen wir zuweilen als Auge des Horus<br />

an, freilich fast nur wenn man davon spricht, wie das Horus-<br />

auge beschadigt wird und wie es dann wieder voll wird;<br />

wir merden unten zu erzahlen haben, wie die Sage diese<br />

Auffassung des Ab- und Zunehmens ausgestaltet hat. In<br />

der Regel aber wird der Mond als ein selbstandiger Gott<br />

gedacht, als der ibiskopfige Thoth, der nachtliche Vertreter<br />

des Re. Er ist der Slier unter den Sternen, der Mond am Hirnmel,<br />

6) Pyr. 1568 7) Pyr. 1287. VgL Totb. ed. Nav. 17, 7.

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