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Die Agyptische Religion

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<strong>Die</strong> Grundzuge des Gotterglaubens. 21<br />

hat ihm dann noch einen besonderen Zug verliehen, der<br />

auf der Insel Elephantine. Hier zwischen den schaumenden<br />

Wassern des Kataraktes, wo der Nil aus der Tiefe empor-<br />

quellen sollte, wurde er auch zum Gotte der Katarakten,<br />

zum Hewn des kiihlen Wassers, was gewii3<br />

nicht seinem ursprunglichen Charakter<br />

entsprach. Vie1 eher mochte man den<br />

Gott S o b k fur einen Gott des Wassers<br />

halten; er ist krokodilgestaltig, als sei das<br />

Wasser sein eigentliches Element und an<br />

keinem Orte wird er mehr verehrt, als in<br />

dem See- und Sumpfdistrikte des Faijum,<br />

in dem man den Acker muhsam dem<br />

Wasser abgewinnen muote.<br />

Der Erdgott K e b , auf dessen Rucken<br />

die Pflanzen wachsen, kommt fur die<br />

<strong>Religion</strong> kaum in Betracht, dagegen hat<br />

ein anderer Gott verwandten Charakters<br />

die groBte Re-<br />

deutung fur den<br />

agyptischen Glau-<br />

ben gewonnen. Da ist Osiris,<br />

der Gott der Deltastadt Dedu, die<br />

man spater Busiris nannte 23). Was<br />

seine ursprungliche Rolle gewesen<br />

ist, laBt sich noch ungefahr erraten;<br />

er mu13 der Gott gewesen sein, dem<br />

man die jahrlichen Schicksale<br />

des CTdbodens zuschrieb 24). Wenn<br />

die Uberschwemmung kommt, so<br />

ist Osiris das new Wasser *5), das<br />

die Felder grunen macht; wenn die<br />

Pflanzen welken und absterben, so<br />

ist das ein Zeichen, dai3 Osiris<br />

auch gestorben ist. Aber er ist<br />

nicht ganz tot, denn im neuen Jahre<br />

kommen die Krauter wieder aus<br />

seinem Leibe empor und zeigen, dai3<br />

24. Sobk (Berlin 16953, aus er lebt. DaB Osiris einst ein solches<br />

seinem Tempe1 in Faijum.) Wesen gehabt hat, zeigt sich spater<br />

noch in der Feier eines seiner Feste,<br />

wo man sein Aufleben wirklich durch keimende Pflanzen<br />

23) DaB dies und nicht Abydos die Heimat des Osiris ist, hat<br />

zuerst Maspero erkannt; bestatigt wird es jetzt durch Ed. Meyers Nachweis,<br />

daB Osiris in Abydos nur die Stelle des Anubis iibernommen hat.<br />

24) Ed. Meyer, Geschichte I* 178, vgl. auch Schafer, Agypt. Zeitschr.<br />

41, so9 unten. 25) Pyr. N. 1234 ff., irn Gegensatz zum Erdgott Keb.

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