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Die Agyptische Religion

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Der Kultus in ilterer Zeit.<br />

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bemerkt. so reich vermehrt, dai3 auch die gro0e Menge<br />

von Festgasten, die im Tempel zu der Feier zusammen-<br />

stromt, daran genug hat. <strong>Die</strong> Hauptsache aber ist, dai3<br />

das Volk an einem solchen Tage die Schonheit seines Hewn<br />

schaut: das Gotterbild wird ihm gezeigt. Es wird aus seiner<br />

Kapelle genommen und in einem leichten Schrein aus dem<br />

Allerheiligsten getragen, begleitet von Priestern, die allerlei<br />

heilige Dinge und Zeichen auf Staben tragen. Dann stellt<br />

man den Schrein hier und da in den Vorderraumen des<br />

Tempels oder in der Stadt zur Schau aus auf steinernen<br />

Untersatzen, die etwa die Form eines griechischen Altars<br />

haben, und opfert, rauchert und betet vor ihm. Und dann<br />

kommt der feierliche Moment, wo die Priester die Vorhange<br />

zuruckziehen, die die Seiten des Schreines noch schlief3en<br />

und wo die Menge begeistert dem kleinen Bilde zujauchzt,<br />

das fur sie das Heiligste in der Welt ist.<br />

Der Trage, auf der man den Schrein tragt, gibt man<br />

ubrigens gern die Form eines Schiffes, denn dem Agypter,<br />

56. Schrein und Trage in Form eines Schiffes; darunter<br />

der steinerne Untersatz. (Aus dem Tempel von Abydos.)<br />

dessen Land ja fast nur den Verkehr zu Wasser kennt, gilt<br />

das Schiff als das naturlichste Beforderungsmittel. Auch<br />

ein wirkliches Schiff pflegt der Gott zu besitzen fur den<br />

Fall, daf3 er bei seinem Feste uber den Nil setzen mu0 oder<br />

daf3 er, wie das auch vorkommt, den befreundeten Gott<br />

einer anderen Stadt besucht. In der Regel gehen freilich<br />

die Prozessionen der Festtage nicht so weit; sie bleiben in<br />

der Nachbarschaft des Tempels und fuhren etwa zu einem<br />

zweiten Tempel der Stadt oder zu irgend einer anderen<br />

heiligen Statte. Warum gerade diese oder jene Stelle be-<br />

sucht wird und warum die und die Gebrauche dabei voll-<br />

zogen werden, dafur gibt man Grunde an, die aus der Sage

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